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Age of Bronze Spezial #1, erschienen im Juni 1999 bei Image Comics

von Eric Shanover

Die Zeit der alten Griechen und der Götter. Die Zeit der Königshäuser und der Flüche, die auf diesen lasten. Davon handelt diese Serie. Um den ganzen Inhalt hier festzuhalten, müßte ich den Weg einer Familie nachgehen. Über Generationen hinweg, angefangen bei Tantalus folgen wir der Geschichte eines Geschlechtes. Und wie bei Tantalus enden fast alle Geschichten mit dem Tod eines Familienmitgliedes. Immer sind es Flüche, die den Tod bringen. Dann sind es die Götter, die ihre Hand schützend über die einen und vernichtend gegen die anderen erheben. So werden innerhalb dieser Geschichten Brüder zu Feinden, Frauen zu Objekten der Begierde und des Verlangens. Es fängt an mit einer Opfergabe. Ein Mann will sein Kind den Göttern als Opfer anbieten. Davon sind die Götter aber nicht angetan. Das Opfer wird wieder zusammengefügt und mit neuem Leben versehen. Dem Gott Poseidon gefällt dieses Leben und er hält seine Hand über dieses. Es gelangt an den Hof eines Königs und schnell will er dessen Tochter zur Frau. Um an die Frau zu kommen, gibt er einen anderen Mann, der ihm dabei helfen kann, ein Versprechen. Das Versprechen wird aber nicht eingehalten und im Todesschrei verflucht der Mann alle Generationen, die aus diesem neuen Bund entstehen. Ein Fluch mit echter Langzeitwirkung. Der Mann und die Frau werden viele Kinder haben. Doch dem Mann verlangt es plötzlich nach einem Jungen. Der Junge weckt somit den Argwohn der Ehefrau und wird durch einen ihrer Söhne erledigt. Pelops ist der Mann, um den es geht, und seine Söhne folgen nun den Weg des Fluches. Doch ein mächtiger König wird aus dem Ganzen hervorgehen. Ein König mit dem Namen Agamemnon.

Wie gesagt, um die ganze Geschichte zu erzählen, würde es noch viele Worte brauchen. Doch um die Serie mit Namen "Age of Bronze" zu verstehen, reicht hoffentlich dieser hier verfaßte Text. Es geht um die Welt der Sagen und der Götter. Der Autor ist der Erzähler und die Bilder, die er zeichnet, illustrieren seine Worte. Somit ist dieser Comic ein Comic zurück zu den Anfängen. Bildgeschichten ohne Sprechblasen. Nur mit Texten in Kästen, die das Gesehene kommentieren. Oder Bilder, die das Geschriebene verdeutlichen. Hat nun das amerikanische Comic ein neues altes Genre entdeckt? Kommen jetzt mit dieser Serie und mit Frank Millers "300" neue Sandalen-Comics auf uns zu? Ist das die Rache, die dem Spaghetti-Western nach langen Jahren folgt? Wer weiß? Es ist aber auf jeden Fall nett, so etwas zur Abwechslung in die Finger zu bekommen. Auf jeden Fall, wenn man wie ich in der Jugend die Sagengeschichten der Griechen und der Römer geliebt hat.