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Die Kaltblütigen/Band 1/In die Enge getrieben/erschienen bei Carlsen

Text: David Chauvel, Zeichnungen: Erwan Le Saëc

Ein Drogendeal geht schief und der kleine Gauner Huevo tötet seinen Geschäftspartner, der plötzlich die doppelte Menge Kohle haben wollte und haut mit den Drogen ab. Nun sitzt er in der Tinte, da nun eine Gang hinter ihm her ist. Mit der Hilfe seiner Freunde versucht er aus der Situation herauszukommen. Auch der unter dem Codenamen "Hamlet" agierende Auftragskiller hat echten Ärger am Hals. Nachdem er seinen Auftrag wie gewünscht ausgeführt hat, läuft einiges schief. Erst findet er statt dem ihm nun zustehenden Geld bloß zwei Typen vor, die das Feuer auf ihn eröffnen. Dann erfährt er, daß er wohl bei seinem Auftrag eine Zeugin vor Ort übersehen hat. Außerdem ist sein Kontaktmann getötet worden und so kommt er auch nicht an den Namen seines Auftraggebers. Genau wie der in einer ganz anderen Liga spielende Huevo beschließt er, alles daran zu setzen, daß er aus der Sache noch halbwegs unbeschadet herauskommt. Doch es zeigt sich, daß dies nicht so einfach ist, wie man es sich selber ausgemalt hat.

Irgendwann wurden Killer plötzlich salonfähig und statt immer nur die "Bösen" zu sein, die den "Guten" das Leben schwer machten, wurden sie selber zu Hauptpersonen. Schließlich sind Killer und Gauner auch nur Menschen, die ein eigenes Leben führen, über das man ja auch berichten könnte. Außerdem ergeben sich durch diesen Rollentausch auch neue Möglichkeiten, andere Geschichten zu erzählen. Doch auch solche Geschichten werden irgendwann, wenn genug derartige "Killerstorys" erzählt worden sind, etwas langweilig, weil es in solchen ja immer nur darum gehen kann, daß ein böser Bube in immer größer werdende Schwierigkeiten gerät. Doch bei dieser 1994 angefangenen Reihe ist der Spannungsbogen so geschickt über die 64 Seiten ausgebreitet und immer im rechten Moment springt die Story von dem einen Protagonisten zum anderen, daß man schon recht erwartungsvoll die Handlung mitverfolgt. Zwar weist nur die "Hamlet-Storyline" immer neue Wendungen auf, während man die Geschichte des Gangmitglieds schon tausendmal in ähnlicher Form gesehen hat, doch reicht dies aus, um das Interesse beim Leser aufrechtzuerhalten. Hinzu kommen die wirklich gelungen Zeichnungen von Le Saëc, die dem Ganzen auch die nötige Rasanz geben.