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Link zur Ausgabe #1,#2,#3,#4,#5,#6,#7,#8,weiter ab Ausgabe #9

Rising Stars #0, erschienen im Juni 2000 bei Image Comics (Top Cow)

Autor: J. Michael Straczynski, Zeichner: Gary Frank, Keu Cha, Tusche: Jason Gorder, Livesay, Farben: Brett Eavens, Liquid!, Letterer: Dreamer Design`s Robin Spehar & Dennis Heisler, Editor: Renae Gerrlings, David Wohl, Editor in Chief: Matt Hawkins

Diese nachgelieferte 0 Nummer enthält zwei Geschichten und einen Bericht, sowie ein Dokument. Die erste Geschichte handelt von der Begrüßung der Kinder durch den Clown Slappy in der eigens für sie errichteten Untersuchungseinrichtung der Regierung. Die Kinder, die alle durch ihre besonderen Fähigkeiten in dieser Situation gekommen sind, scheinen von diesem neuen Zuhause alles andere als begeistert.

Die zweite Geschichte berichtet nur von dem Poeten, der sich berufen fühlt, die Geschichte der Kinder und ihren Werdegang aufzuschreiben. Der Bericht erzählt von den ersten Flugerlebnissen des Kindes mit Namen Matthew und das Dokument gibt Auskunft über die Probleme der Gerichte und der Regierung, die diese durch die Kinder des Städtchens Pederson haben. Alle diese kurzen Beiträge sind von Straczynski hervorragend in Worte gehüllt, haben aber keinen weiteren Einfluß auf die Serie.

Rising Stars #1, erschienen im August 1999 bei Image Comics (Top Cow)

Autor: J. Michael Straczynski, Zeichner: Keu Cha, Tusche: Jason Gorder, Farben: Liquid!, Letterer: Dennis Heisler, Editor: David Wohl

Der Poet öffnet sein Buch und beginnt zu schreiben. Er schreibt, wie alles begann. Es begann mit den ungeborenen Kinder, die sich, als ein Komet über die Stadt Pederson hinwegflog, im Uterus befanden. Dann wurden die Kinder älter und sie wuchsen zu Jungen und Mädchen heran. Da war Johnny, ein ernstes Kind. Da war Matthew Bright, der stets lächelte. Als das Dach eines Gebäudes einstürzte, war er da und schützte die Anwesenden. Er war der Erste, der seine Kraft zeigte. Da waren die Besorgten und die, die in Aktion getreten sind. Die Kinder wurden untersucht und es wurde gerätselt, wer welche Kraft hat. Matthew war kräftig. Stephanie wußte nicht, was die Fragerei sollte. Und die Eltern von Joshua glaubten, ihr Kind könnte alles tun, da er von Gott diese wunderbaren Gaben bekommen hatte. Jason war sehr stark und Paula Ramirez konnte die Menschen durch ihre lautlosen Gesänge zum Weinen bringen. So schön war ihr Gesang. Sie waren Kinder, die alle zu Erwachsene heranreifen würden. Und es gab noch viele. Während der Zeit, in der etwas vom Himmel fiel, waren zwischen 72 und 150 Kinder im Bauch ihrer Mütter. Da war Lee, bei dem sich seine Kraft nie gezeigt hatte. Doch eines Tages sagte er zu einer Person "brenn" und die Person brannte. Es waren so viele und nun ist nur noch einer da, und dieser schreibt ihre Geschichte auf.

Im Vorwort von Neil Gaiman erfahren wir etwas über einen ganz besonderen Mann. Einen Mann, der eine Vison von einer Weltraumgeschichte hatte. Sie sollte in einem Zeitraum von fünf Jahre erzählt werden. Diese Geschichte hatte einen Anfang, eine Mitte und ein Ende. J. Michael Straczynski schaffte etwas Unglaubliches mit Babylon 5. Er wurde dafür auch mit viel Lob gepriesen und nun versucht er dieses Spiel mit einem anderen Genre zu wiederholen. Diese Geschichte hat auch einen Prolog und eine O Ausgabe. Über den Prolog werde ich euch noch aufklären, aber der Anfang ist in dieser Ausgabe zu finden. Alles beginnt mit den Kindern.

Rising Stars #2, erschienen im Oktober 1999 bei Image Comics (Top Cow)

Autor: J. Michael Straczynski, Zeichner: Keu Cha, Tusche: Jason Gorder, Farben: Liquid!, Letterer: Dennis Heisler, Editor: David Wohl

Peter Dawson wurde tot aufgefunden, er war eines der Kinder von Pederson. Nun untersuchen zwei Cops, was es mit diesem Toten auf sich hat. Sie befragen einen, der sich auskennt. Einen, der sich um die Kinder gekümmert hat und sich für die Regierung mit deren Kräften und gegebenenfalls mit deren Beseitigung beschäftigen sollte. Die Polizisten befragen Dr. Welles. Dieser gibt ihnen Auskunft. Er erzählt von dem Lager und davon, wie die Regierung beschlossen hatte, die Kinder nicht aus den Augen zu verlieren. Es waren so viele und alle hatten unterschiedliche Gaben erhalten. Einer sah die Geister der Verstorbenen. Einer konnte sich im Schatten verstecken. Einer konnte fliegen. Ja, Willi konnte fliegen. Erst nur, wie wir später erfahren, ein paar Zentimeter über den Boden. Irgendwann, als er das Gerede um seine Gabe leid war, hob er einfach ab. Er landete nie. Dawson hatte auch eine Kraft. Er war unverletzbar. Ihn konnte nichts durchdringen, ankratzen oder irgendwie schaden. Nichts, das von außen kam, konnte ihm irgend etwas anhaben. Doch wenn man nichts spürt, dann hat man auch viel verloren. Peter wußte nie, wie sich eine Berührung auf der Haut anfühlt oder was eine warme Flamme ist. Er fühlte nichts. Aber wenn er etwas aß, dann spürte er den Geschmack der Nahrung, die Süße des Getränks und so aß und trank er. Er versuchte auch weiterzukommen. Doch die Sache hatte einen Haken. Ihm konnte zwar niemand Schmerzen zufügen, dafür war er aber auch nie besonders schnell oder stark. Er war normal und doch unverletzlich. Einen kurzen Aufschwung brachte ein Werbeclip für eine Versicherung, doch das war es dann auch. Keine große Filmfirma meldete sich bei ihm. Und so endete er an einer Tankstelle. Jemand verfügte über das Wissen, das man braucht, um jemanden zu töten, der von außen unantastbar war, aber keinerlei Hautkontakt spürte. Und so merkte Peter Dawson nicht, wie ihm jemand an seinen Sessel festband und wie ihm jemand eine Mülltüte über den Kopf zog. Der Unverletzbare starb durch Sauerstoffmangel. Der Poet sieht sich die Aufzeichnung an. Er zieht seine Schlüsse und stellt Dr. Welles ein paar Fragen. Er schreibt seine Gedankengänge nieder und er weiß, daß da jemand ist, der es auf die Kinder von Pederson abgesehen hat. Zwei sind schon tot.

Das Schöne an einer guten Geschichte mit guten Dialogen ist, daß sie so kraftvoll ist, daß sie auch ohne Bilder leben könnte. J. Michael Straczynski hat dieses Talent, eine so gute Geschichte zu schreiben. Doch was wäre Babylon 5 ohne seine Schauspieler und Trickszenen gewesen? Und so gehören auch zu dieser Geschichte Bilder. Mit zusätzlichen Informationen, Bilder, die das Gesagte verdeutlichen. Gute Bilder. Rising Star bleibt höchst Interessant und packt mich von der ersten bis zur letzten Seite.

Rising Stars #3, erschienen im Dezember 1999 bei Image Comics (Top Cow)

Autor: J. Michael Straczynski, Zeichner: Christian Zanier unter Hilfe bei den Layouts durch Ken Lashley, Tusche: Livesay und Edwin Rossell, Farben: Tyson Wengler, Matt Nelson und John Starr, Letterer: Dennis Heisler, Editor: David Wohl, Cover: Peter Steigerwald

Der Poet trifft sich mit Ravenshadow. Sie unterhalten sich über Lee Johnson. Lee war das Kind, das jemanden anzündete, indem er nur sagte "brenn". Dann war er mit seinen Eltern umhergezogen. Doch Lee war gebrandmarkt. Er war das erste Kind von Pederson, dessen Kraft nicht kontrollierbar und wunderbar war. Irgendwann kamen Lees Eltern ums Leben. Sie starben durch ein Feuer, das vielleicht ausgebrochen war, weil Lee den falschen Traum geträumt hatte. Von da an wurde er zum Herumstreuner und Ganoven. Er trat sogar gegen die an, die durch die Gabe des Kometen zu Helden wurden. Er haßte sie dafür, daß die Menschen sie liebten, vor ihm aber Angst hatten. Dann kam etwas Ruhe in sein Leben. Er half einer älteren Frau beim Tragen ihrer Einkäufe. Aus dieser kleinen Hilfe entwickelte sich Vertrauen. Lee hatte ein Zuhause gefunden. Doch eines Morgens wurde Elenore, für die Lee die Leere, die entstanden war, als ihr einziger Sohn im Vietnamkrieg gefallen war, ausgefüllt hatte, brutal überfallen und getötet. Lees letzte Handlung war die gnadenlose Jagd nach dem Mörder und als er diesen gestellt hatte, tötete er sich selbst in einer mächtigen Flammenexplosion. Was diese Sache mit den Morden an zwei Kinder von Pederson zu tun hat, ist der Umstand, daß Ravenshadow erfahren hat, daß zum Zeitpunkt des Todes von Lee Jackson seine Energie die Kräfte der anderen Pederson Kinder verstärkte. Falls jemand zu unvorstellbarer Macht kommen will, braucht dieser nur die anderen Kräfteträger zu töten.

Nun bekommt dieser Superheldenkrimi auch noch einen Touch von Highlander mit. Warum mich diese Serie so an Allan Moores "Watchmen" erinnert, ist klar. Auch da hatte es ein zu Ehren gekommener Superheld auf seine Mitstreiter abgesehen. Natürlich könnte es auch sein, daß beide Geschichten hervorragend erzählt werden. Der Vorteil von "Watchmen" gegenüber diese Serie liegt aber in der geschickten Kombination von verschiedenen Erzählebenen, die sowohl das Wort als auch das Bild betreffen.

Rising Stars #4, erschienen im Januar 2000 bei Image Comics (Top Cow)

Autor: J. Michael Straczynski, Zeichner: Christian Zanier unter Hilfe bei den Layouts durch Ken Lashley, Tusche: Livesay, Marlo Alquiza, Victor Llamas, Farben: Tyson Wengler, Matt Nelson, Brett Eavens, Drew Pasada, Jimmy Yu, Letterer: Dennis Heisler, Editor: David Wohl

Nach einem Tag im Büro sitzt Cathy in der Kneipe und erzählt dem Neuen in der Firma alles über ihre Zeit in Pederson. Harold schaut sich dabei interessiert ihr altes Notizbuch an, in dem sie Zeitungsausschnitte, Notizen und Fotos gesammelt hat. Cathy wuchs mit den besonderen Kindern auf, da sie sich auch zu der Zeit, als das besondere Ereignis passierte, im Bauch ihrer Mutter befand. Doch bei ihr hat sich nie eine Kraft gezeigt. Aber das macht ihr nichts aus. Sie durfte wenigstens bei ihnen sein und miterleben, wie die einige zu Helden wurden, wie einige verschwanden und einige auf die falsche Bahn gerieten. Als erstes erzählt sie von Matt. Er war immer der Beschützer und Helfer und als man ihn nicht als Helfer haben wollte, nutzte er seine Fähigkeit des Fliegens und verschwand. Er schuf sich ein neues Leben und somit konnte er dann endlich Polizist werden. Doch bei einem Einsatz, bei dem viele seiner Kollegen hätten sterben können, zeigte er dann, wer er wirklich war. Durch diese Heldentat wurde er nicht auf ein Neues eingesperrt und unter Aufsicht gestellt, sondern nun konnte er im ganzen Land und für unterschiedlichste Behörden Hilfe leisten. Kurz fällt das Gespräch auf Paula Ramirez, die Sängerin. Ihre Musik findet in den Köpfen ihrer Zuhörer statt. Sie braucht keine Band oder Verstärker. Cathy glaubt, daß sie dazu eine Art empathische oder telepathische Fähigkeit benutzt. Johnny Simon, genannt Poet, war ein schweigsamer Mensch, der ständig beobachtete und Dinge notierte. Außerdem kann er Energien manipulieren und Kameras austricksen. Aber er blieb immer alleine. Er schenkte nur Doktor Welles sein Vertrauen. Ihr besonderer Liebling war immer Jason Miller. Footballstar und ein geborener Held, dessen Potential von der Firma Nexuscorp gefördert wurde und der dann als "Flag" Geschichte schrieb. Cathy behauptet gegenüber Harold, daß sie lange Zeit intim miteinander waren. Doch das ist eine Lüge. Nur ein Wunschtraum. Dann kommen sie zu Randy Fisk, Ravenshadow. Er ist Künstler, der Kunst erschafft, um sich so seine Spielzeuge zu finanzieren, die er für die Verbrecherjagd braucht. Und wenn er jagt, dann ist er immer erfolgreich. Er kann jeden aufspüren und finden. Laurel Darkhaven war immer etwas seltsam. Sie konnte nur kleine Dinge telekinetisch bewegen. Doch wenn man kleine Dinge bewegen kann, dann kann man auch mit Gedanken töten. Joshua Kane wurde mit seinen Kräften zu einem Instrument Gottes und der Kirche. Er betört mit seinen Fähigkeiten die Ungläubigen und führt die Demonstranten an, die sich vor Abtreibungskliniken versammeln. Pyre wurde zu einem gejagten Verbrecher. David Mueller konnte sich in die Köpfe der Menschen einnisten. Er konnte die Menschen, die er infiltriert hatte, Dinge machen lassen. Und Cathy glaubt, daß er dies ausgenutzt hätte. Doch es endete tragisch mit David. Seine Mutter hatte bei ihrem vierten Selbstmordversuch Erfolg. Zu dem Zeitpunkt, als sie auf dem Asphalt aufschlug, war David aber noch in ihrem Kopf. Er ist nie aus dem Koma erwacht. Cathy weiß nicht, daß David von einem Unbekannten aus einem Fenster geworfen wird (ein weiterer Mord?). Das Gespräch war lang und es ist Zeit nach Hause zu gehen. Harold fragt Cathy, ob sie sich noch mal treffen könnten und Cathy willigt ein. Harold begleitet Cathy noch nach Hause. Auf ihrem Weg sehen sie, wie eine Katze überfahren wird. Cathy streichelt die Katze und ist traurig, daß sie keine Kräfte hat, mit denen sie diesen sinnlosen Tod hätte verhindern können. Sie gehen weiter und sehen nicht, wie ein Licht die Katze umhüllt. Dann ist die Katze plötzlich wieder auf den Beinen und rennt davon. Ende.

Es ist schön, daß es solche Comics noch gibt. Comics, die dem Leser wirklich viel erzählen und viele Geschichten enthalten. Dies ist bei immer oberflächlicheren Geschichten, die immer mehr drohen, die Oberhand zu gewinnen, eine willkommene Abwechslung. Und dann macht es auch Spaß, die Zeichnungen der durchaus talentierten Top Cow Zeichner sich beim Lesen anzuschauen. Doch eigentlich hätte eine solche Geschichte keine Bilder nötig. Rising Star wird immer mehr ein Diamant der amerikanischen Comicindustrie. Der einzige Kritikpunkt wäre der, daß die eigentliche Krimi- und Spannungsstory überhaupt nicht voran getrieben wird. Doch diese ist wohl längst nur Mittel zum Zweck.

Rising Stars #5, erschienen im März 2000 bei Image Comics (Top Cow)

Autor: J. Michael Straczynski, Zeichner: Christian Zanier mit Hilfe bei den Layouts von Ken Lashley, Tusche: Livesay, Farben: Matt Nelson, John Starr, Drew Pasada, Steve Firchow, Letterer: Dennis Heisler, Editor: Renea Geerlings

John Simon, der Poet, weiß nun, daß es ein Kräfteträger wie er ist, der die besonderen Menschen aus Pederson jagt. Und um herauszufinden, wer dieser jemand ist, braucht er die Hilfe von Clarence Mack oder Lionel Zerb. Clarence hat die Fähigkeit, sich in die Träume der Menschen einzuklinken. Lionel kann mit den gerade Verstorbenen reden. Doch bevor er sich entscheiden kann, nimmt das Schicksal ihm die Zügel aus der Hand. So ist es zwar Clarence, der ihn den richtigen Hinweis gibt, doch es ist Lionel, durch den John mit Clarence in Verbindung treten kann. Denn als er entdeckt hat, daß Jason, der unter dem Decknamen Flagg den Helden spielt, wohl der ist, der jegliche Kontrolle verloren hat, war er auch selber entdeckt worden. Und damit war sein Leben keinen Cent mehr wert. Er bekam, bevor er auch nur an Flucht denken konnte, Besuch. Nun ist er tot. Clarence erklärt John, daß er ihm zum Teil dafür die Schuld gibt, daß der nun kommenden Konflikt durch seine Beobachtungen und Nachforschungen überhaupt erst entstanden ist. Er erzählt ihm auch, daß Chandra, die begehrenswerteste Frau der Welt, die auch eine der Kräfteträger ist, eigentlich nur ihn liebt. Der Poet muß nun diejenigen finden, die Jason aufhalten, während dieser seinerseits versuchen wird, einige auf seine Seite zu bringen. So wurde nun aus der Jagd nach dem Mörderein nicht mehr aufzuhaltender Prozeß, der vielleicht zum Tode aller Kinder von Pederson führen wird.

So scheint die Mördersuche mit dieser Ausgabe abgeschlossen zu sein. Wird nun ein in die Länge gezogener Kampf zwischen den Superkräfteträgern den Rest der Serie bestimmen? Ich hoffe mal nicht, daß dies der Fall ist. Und da ich bisher ja eine sehr hohe Meinung über das Können des Autors habe, will ich mal annehmen, daß dieser die Spannung weiterhin aufrechtzuerhalten versteht. Und da die Serie gerade bei Ausgabe #16 angekommen ist, scheint ja noch einiges zu passieren. Obwohl ja der Informationsgehalt dieser Ausgabe, im Gegensatz zu denen davor, sich schwer auf das Nötigste konzentriert hat. Vielleicht wollte der Autor aber auch nur endlich zur Sache kommen.

Rising Stars #6, erschienen im April 2000 bei Image Comics (Top Cow)

Autor: J. Michael Straczynski, Zeichner: Christian Zanier mit Hilfe bei den Layouts von Ken Lashley, Tusche: Livesay, Farben: Matt Nelson & Brett Evans, Letterer: Dreamer Design's Robin Spehar & Dennis Heisler, Editor: Renea Geerlings, Editor in Chief: Matt Hawkins

John Simon, auch bekannt unter dem Namen Poet, ist zu einer öffentlichen Präsentation der Nexuscorp gekommen, um den Mann zu töten, der für den Tod mehrerer der Besonderen von Pederson verantwortlich ist. Doch nachdem ein Firmenrepräsentant den neuen Namen des einstigen Helden namens Flagg bekanntgegeben hat, muß Poet feststellen, daß der Mann, der nun den Namen Patriot trägt, nicht der ist, der er behauptet zu sein. Für diese Präsentation hat ein Double gereicht. Poet muß seine Kräfte anders entladen und sich einen neuen Plan ausdenken. Der echte Jason Miller hat einen eigenen Plan. Er begibt sich in eine Kathedrale. Dort trifft er auf Pyre, seinen größten Gegner und auf Sanctuary, dem menschlichen Wahrzeichen dieser Kirche. Pyre heißt eigentlich Jerry und Sanctuary hört auf den Namen Josh. Zusammen mit Josh, dessen Vater und Begründer der Kirche des Lichtes und Jerry berichtet Jason davon, was er getan und herausgefunden hat. Er bekennt, daß er andere, die er für nutzlos und nicht würdig gehalten hat, getötet hat, um den anderen Besonderen deren Kräfte zukommen zu lassen. Dies ist notwendig geworden, da die Kräfte, mit denen sie ausgestattet sind, anfangen, sich zu erschöpfen. Er erzählt auch, daß es andere gibt, die nun wissen, was er getan hat und die ihn sicherlich aufhalten wollen. Am Ende ist aber nur entscheidend, wer die geballte Macht der Kraft besitzen kann. Und deshalb ist er gekommen, um eine Allianz gegen die anderen zu gründen. Obwohl Josh lieber anders gehandelt hätte, hört er auf seinen Vater und so ziehen die vier weiter, um an anderer Stelle nach Verbündeten zu suchen. Sie begeben sich unter der Leitung von Mr. William Kane, dem Direktor der Kirche des Lichtes nach Washington, um sich den Segen der Regierung zu hohlen. Nach einer Anhörung in Anwesenheit von Senator McClellan werden sie mit allen Rechten ausgestattet, um die angeblichen Verschwörer, die mit Hilfe ihrer besonderen Gaben die Regierung stürzen wollen, aufzuhalten. Dazu wird ihnen ein ganz besonderer Gesetzeshüter zur Seite gestellt und es handelt sich dabei um keinen anderen als um Officer Matthew Bright.

Nun sammelt also auch die Gegenseite Verbündete um sich. Und so, nachdem sich erste Fraktionen in diesem Krieg der Superhelden gebildet haben, wird es wohl nicht lange mehr dauern, bis dieser auch offen ausgetragen wird. Geschickt lenkt der Autor das Interesse des Lesers von der Perspektive der Killerjäger auf den Killer selbst. Offen berichtet er über seine Taten und stellt seine ehemaligen Jugendfreunde vor die Wahl. Doch eigentlich hat einer von ihnen gar keine Wahl, da er bloß das tut, was man von ihm verlangt. Damit bleibt Joshua Kane auch weiterhin ein sehr interessanter Charakter, mit dem sich der Autor zahlreiche Möglichkeiten offen läßt. So bleibt die Geschichte spannend, doch es muß auch gleichzeitig gesagt werden, daß die Zeichnungen etwas nachlassen.

Rising Stars #7, erschienen im mai 2000 bei Image Comics (Top Cow)

Autor: J. Michael Straczynski, Zeichner: Christian Zanier mit Hilfe bei den Layouts von Ken Lashley, Tusche: Livesay, Farben: Matt Nelson, John Starr, Nathan Cabrera & Sonia Im, Letterer: Dreamer Design's Robin Spehar & Dennis Heisler, Editor: Renea Geerlings, Editor in Chief: Matt Hawkins

Durch die Initiative von Flagg und seinen Verbündeten beginnt die Regierung damit, die Besonderen von Pederson zu inhaftieren. Manche wehren sich, doch damit wird nur der Verdacht verstärkt, daß sich einige der Besonderen verschworen haben, um die Regierung zu stürzen. Doch so einfach können sich die anderen nicht geschlagen geben. Mit Ravenshadow und Poet gibt es auch auf der anderen Seite welche, die nun selbst die Initiative ergreifen. Sie versuchen so viele der Besonderen wie möglich in Sicherheit zu bringen. Als Poet von Matthew Bright angegriffen wird, muß er sein größtes Geheimnis preisgeben. In ihm, so hat ihm einst Dr. Welles gezeigt, steckt die Kraft, mit der er jeden der anderen Besonderen im Notfall besiegen kann. Und so schlägt er gegen Matthew zurück. Er sagt ihm auch, daß in Wirklichkeit Jason (Flagg) der Böse ist. Als die Bilder des Kampfes über die Fernsehschirme flimmert, ist allen Beteidigten klar, daß der Kampf von nun an noch härter geführt wird. Dr. Welles zieht daraus seine Konsequenzen und er holt einen Revolver hervor.

So langsam gehen mir wirklich die Worte des Lobes aus. Jede Ausgabe ist eine echte Belohnung für Fans guter Superheldencomics.

Rising Stars #8, erschienen im Juni 2000 bei Image Comics (Top Cow)

Autor: J. Michael Straczynski, Zeichner: Christian Zanier mit Hilfe bei den Layouts von Ken Lashley, Tusche: Ken Livesay, Farben: Brett Evans, Letterer: Dreamer Design's Robin Spehar & Dennis Heisler, Editor: Renea Geerlings, Editor in Chief: Matt Hawkins

Dr. Welles befindet sich auf der Flucht. Er wird unsanft gestoppt und eingebuchtet. Da er zu den wenigen gehört, die Zugang zu den Auslöschungs-Methoden-Daten hatten und diese zur Gefangennahme und Bekämpfung der Besonderen wichtig sind, aber gelöscht wurden, bittet ihn Paulson um die Herausgabe seines Wissens. Doch Welles sagt ihm nichts. Erst als Paulson gegangen ist, wird Welles auf seine Mitgefangene aufmerksam, die in der Zelle gegenüber gefangengehalten wird. Er erkennt sie wieder, doch hatten sich bei Stephanie Maas nie Fähigkeiten gezeigt. Nun aber nimmt er eine Veränderung wahr. Stephanie scheint über eine weitere Persönlichkeit zu verfügen. Dies läßt in Dr. Welles einen furchtbaren Verdacht aufkommen. Inzwischen haben die Militärs unter Führung von Paulson eine Spur von den geflohenen Besonderen gefunden und sind auf den Weg zu dem Versteck. Dort glauben sie nur auf Besondere mit schwachen Fähigkeiten zu stoßen. Währenddessen tauchen in dem Versteck, das der Poet und Chandra für die Flüchtigen bereithalten, immer mehr Flüchtlinge und deren Familien auf. Es kommt zu Streitigkeiten, da einige mit der Situation, in der sie sich durch die Attacke des Poeten gegen Matthew Bright befinden, höchst unzufrieden sind. Doch der Poet versucht ihnen anhand der harten Fakten zu widersprechen. Welles ist so besorgt, daß er sogar noch mal das Gespräch zu Paulson sucht. Welles weiß nun, daß, wann immer ein Besonderer getötet wird, dessen Kraft auf die anderen übergehen wird. Wenn es zu weiteren Toten unter den Besonderen kommt, dann wird es bald keine mehr geben, die eine schwache und harmlose Fähigkeit besitzen. Paulson ignoriert die Warnung. Als er das Versteck angreifen läßt und die ersten Besonderen in der entstehenden Panik getötet werden, kommt es so, wie es Welles vorhergesehen haben. Die Kräfte, die durch das Morden freigesetzt werden, gehen auf die anderen über, die bald die nötigen Kräfte haben, um die Angreifer nieder zu ringen. Von nun an sind die Flüchtlinge in einer Position vor der sich Paulson sehr, sehr fürchtet. Sie könnten nun grausame Rache nehmen. Auch auf Stephanie Maas sind Kräfte übergegangen und so befreit sie sich und Dr. Welles. Man fragt sich nur, wo sie plötzlich das coole Outfit her hat.

Und man fragt sich, warum Infinity plötzlich ihre Produktion der Top Cow-Hefte gestoppt hat, eigentlich müßte es doch genug Leute da draußen geben, die die Qualität dieser Serie erkennen und somit müßte man bei dieser Serie doch gute Verkaufszahlen hinbekommen. Ich verstehe es einfach nicht. Ich beobachte mich nämlich beim Genuß dieser Serie immer öfters, wie ich "Wow" und "Mensch" von mir gebe. Und dies habe ich nicht oft beim Comiclesen. Ach ja, diesmal finde ich auch die Zeichenkunst eines Christian Zanier gar nicht so übel. Der Mann hat sich wirklich gesteigert.

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