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Sohn des Supermann/Batman: Fortunate Son/JSA & JLA: Zweitausend
Green Lantern: Willworld

Batman: Schatten über Gotham
erschienen im Juni bei Panini in der Reihe DC Premium

Story: Mike Mignola, Richard Pace, Zeichner: Troy Nixey, Tusche: Dennis Janke, Farbe: Dave Stewart, Übersetzung: Christian Heiss

Im ewigen Eis der Antarktis stoßen Bruce Wayne und seine Gehilfen auf die Überreste der Expedition eines Professor Cobblepot. Damit kommt eine Geschichte ans Laufen, die sowohl mit dem Batman- als auch mit dem Cthulhu-Mythos spielt. Es geht natürlich um das absolute Böse, gegen das sich nur ein durch das Schicksal auserkorener Held stellen kann. Es tauchen Dämonen auf und viele bekannte Gestalten des Batman-Universums werden geschickt neu mit den Unbekannten dieser Geschichte verwoben. Daß das ganze dann noch schön altbacken ist, das dürfte niemanden wundern, der sich mit dem Erzähler dieser Geschichte ein bißchen auskennt. Mike Mignola ist schon seit seiner Schöpfung "Hellboy" dafür bekannt, altertümlichen Horror mit Superheldengeschichten zu vermischen und dies kann er wie kaum ein anderer. Daß er das Zeichnen bei dieser Geschichte einem gewissen Troy Nixey überlassen hat, ist auch nicht so schlimm, da Nixey diese Aufgabe sehr gut zu meistern versteht. Denn das Wichtigste an einer solchen Geschichte, bei der es um Grusel und Spannung, Mysteriöses und Unbekanntes geht, ist, daß die Stimmungen richtig aufgefangen werden. Atmosphäre ist alles. Und würde ich mehr vom Inhalt dieser Geschichte hier verraten, dann wäre das Unbekannte, das der Leser bei einer "Elseworlds" Geschichte ja erwartet, nicht mehr unbekannt.

Wenn weiter so tolle Geschichten für die "DC Premium" Reihe herausgesucht werden, dann kann sich der Leser noch auf viele tolle, anspruchsvolle Leseminuten freuen. "Schatten über Gotham" ist auf jeden Fall ein gelungener Auftakt.

Sohn des Supermann
erschienen im Juni bei Panini in der Reihe DC Premium

Autor: H.Chaykin/D. Tischman, Zeichner: J. H. Williams III, Übersetzung: Marc Hillefeld

Jon ist ein klassischer Streber. Mit einer dicken Brille auf der Nase glänzt er mit seinen schulischen Leistungen, gilt aber ansonsten als eine Art sozialer Null-Leiter. Doch das Blatt scheint sich für ihn zu wenden, als er wie aus heiterem Himmel zu einem Wochenend-Date kommt. Jon fühlt, dass die Zeit für eine Veränderung gekommen ist - und er soll recht behalten... Nach heftigen Krampf-Anfällen stellt Jon nämlich fest, dass er über Superkräfte verfügt. Als er mehr oder weniger unfreiwillig seine Mutter mit dieser Tatsache konfrontiert, reagiert diese mehr als heftig. Ihr Albtraum hat sich bewahrheitet: Jon verfügt über die Kräfte seines Vaters - die Kräfte von Superman! Sie verbietet ihm jegliche Nutzung seiner neuen Fertigkeiten, denn sie weiß um die Gefahren, die ihrem unerfahrenen Sohn drohen. Aber dieser ist nun mal ein Teenager und so nimmt die Geschichte ihren Lauf: Jon gerät in Kontakt mit einer Gruppe von terroristischen Weltverbesserern, die ihn mit einer gewaltigen Verschwörungstheorie auf ihre Seite ziehen wollen. Anscheinend ist die ehemals so vorbildliche Justice-League nur noch eine Ansammlung von staatlichen Marionetten, die dafür sorgt, dass die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird. Als Jon dann auch noch seinen angeblich verschollenen Vater in einer geheimen Laboranlage entdeckt, ist das Chaos komplett: Jon hat sich offensichtlich in etwas hineinziehen lassen, was seinen Horizont bei weitem überschreitet. Allerdings ist es da schon zu spät und so liegt nichts geringeres als die Sicherheit der ganzen freien Welt in seinen Händen. Und zu allem Überfluss scheint sein Vater auch noch die Seiten zu wechseln...

Holla! Die in der Dimension von "Elseworld" positionierte Geschichte, um Supermann und seinen Sohn ist ein echter Knaller. Liebe, Intrige, Verrat - alles ist vorhanden. Die grafische Umsetzung überzeugt durch eine enorme Dynamik und atmosphärische Dichte. Ich weiß gar nicht, was ich da noch großartig zu sagen soll...Das Teil ist einfach eine Pflichtlektüre für jeden Sammler! Patrick

DC Premium #10 - Batman: Fortunate Son, erschienen bei Panini

Autor: Gerald Jones, Zeichner: Gene Ha

Ein erfolgreicher Rockmusiker scheint am Ende seines Schaffens angelangt zu sein. Er sieht in dem, was er geschaffen hat und was andere vor ihm gemacht haben, nichts anderes mehr als den Ausverkauf des Rock'n'Roll. Als ersten Ausweg und Umkehrung dieses Prozesses beginnt er eine Reise ohne wirkliches Ziel, bei der er aber von dem Gott der Musik begleitet wird. Gleichzeitig explodiert eine Fernsehanstalt gerade in dem Moment, als sein neustes Musikvideo gespielt wird. Für viele Rock-Fans ist dies der Aufruf zur Rebellion. Damit wird ein Kreuzzug in Gang gebracht, bei dem ersteinmal im Unklaren bleibt, welche Rolle der Musiker namens Isaak Crowe dabei spielt. Da durch diesen Kreuzzug auch immer wieder Menschenleben in Gefahr gebracht werden, versucht Batman dagegen anzukämpfen. Sein Partner Robin glaubt aber nicht daran, daß Isaak oder der Rock'n'Roll an sich böse sind. Ganz anders sieht das bei dem dunklen Ritter aus, der schon früh erlebt hat, wie der Einfluß der verschiedenen Pop-Musik-Richtungen die Menschen zu Wahnsinn und Greueltaten geführt haben. An einer Stelle der Geschichte bringt er Robin ins Arkham Asylum, um anhand der dort einsitzenden Psychopathen und deren persönlicher Musikgeschmäcker seinen Schüler vom Einfluß der Musik zu überzeugen. Doch eigentlich hat Batman wohl nur Angst davor, daß er selbst einmal die Kontrolle verlieren könnte, indem er sich den Emotionen, die durch einen Song freigesetzt werden, hingeben könnte. Und der einsame Kämpfer kann dies nicht zulassen.

Batman kämpft in diesem Comic nicht gegen einen wirklichen Gegner. Er kämpft gegen den Geist des Rock'n'Roll und den Einfluß der Musik und des Geschäfts, das damit ohne wirkliche Menschenliebe betrieben wird. Und mal im Ernst, die Beispiele für zahllose zugrunde gegangener Musikerexistenzen könnten einem wirklich zu denken geben. Doch das ist wohl ein Problem, daß immer auftauchen wird, wenn es um die Kraft und die Macht des Erschaffens geht. Natürlich ist das Böse aber auch in dieser Geschichte anhand der Handlungen von wirklich bösen Menschen zu greifen. Dieses Comic, das eigentlich zeigt, welch ein emotionsloses Wrack Batman ist und gleichzeitig den Massenkonsum und die Ausbeutung der Kreativen angeht, wäre aber nur halb so gut, wenn es nicht von einem Zeichner wie Gene Ha gezeichnet worden wäre. Mir ist kaum ein Zeichner bekannt, der gleichzeitig solch ein Auge für außergewöhnliche Bildperspektiven und ein Gespür für die Gestik der Figuren und die Zusammenstellung der Bildabfolge hat. So wird "Fortunate Son" zu einem außergewöhnlichen Comic, das eine für ein Superheldencomic sehr außergewöhnliche Geschichte erzählt und gleichzeitig auch zeigt, wie toll eine solche Geschichte erzählt werden kann.

DC Premium #11 - JSA & JLA: Zweitausend, erschienen bei Panini

Autor: Tom Peyer, Zeichner: Val Semeiks

Ein Kind sieht sich schon im Spiel mit hilflosen Insekten als der mächtige Herrscher, der es einmal sein wird. 1941 haben es einzelne Mitglieder der original JSA ziemlich schwer, da sie auf seltsame Waffen und Konstruktionen stoßen, die es eigentlich gar nicht geben dürfte. Plötzlich taucht auch noch eine seltsame Gruppe von Superkräfteträgern auf und bald sieht sich die JSA dazu gezwungen, alles zu unternehmen, um eine düstere und nicht allzu ferne Zukunft zu verhindern. Leider aber sind die meisten Mitglieder der JSA so von ihrem Handeln überzeugt, daß sie nicht merken, daß sie nicht nur die JLA bei deren Versuch, die Zukunft zu schützen, behindern und daß sie eine neue Zukunft entfachen, gegen die die Zukunft, die durch die Machenschaften des seltsamen T.O. Morrow ensteht, noch eine bessere wäre.

Eine Zeitreisegeschichte gibt dem Leser immer die Möglichkeit in längst vergangene oder noch nicht erreichte Zeiten zu gelangen. Hier gibt es ihm die Möglichkeit, sich die alten Helden des DC-Universums in ihrer ursprünglichen Form anzusehen. Dies ist teils interessant und auch ganz kurzweilig und sogar spannend erzählt. Leider fehlt es aber an einem ausgeklügelten Ende, so daß man am Ende doch nur das Gefühl hat, wieder bloß einen weiteren Crossover gelesen zu haben, der einem nicht allzu lange in Erinnerung bleiben wird. Alte JSA-Abenteuer und Abenteuer der einzelnen Mitglieder wie Dr. Fate, Spectre, Hawkeman und Sandman sollten aber von Panini öfters ausgegraben werden und nicht nur für Hardcoresammler in Form der teuren "Archiv-Ausgaben" veröffentlicht werden.

DC Premium #12 - Green Lantern: Willworld, erschienen bei Panini

Autor: J.M. De Matteis, Zeichner: Seth Fisher

Ein Reiter namens Hal reitet durch eine seltsame Wüstenlandschaft. Sein Reittier ist ein seltsames Wesen namens Trigger. Sie erreichen eine verlassene kleine Stadt und es kommt an diesem einsamen Ort zu einem Unfall. Trigger wird von einem Gefährt, das Mu-Fon steuert, angefahren. Das verletzte Tier bekommt von seinem Reiter den Gnadentod gewährt. Aus der tödlichen Halswunde entnimmt Hal aber eine sehr kleine neue Version des Tiers. Zusammen mit Mu-Fon reist Hal in das wundersame Land Odd. Dieses Land wird von einer schier endlosen Zahl seltsamer Wesen bevölkert und von riesigen fliegenden Köpfen unter Kontrolle gehalten. Hal stellt fest, daß er nur sehr wenig über diese Welt und über sich selbst weiß. Er will aber mehr über sich erfahren. In einer großen Kneipe lernt er die Barfrau Kelly kennen. Diese bringt ihn auf sein Zimmer und erschöpft fällt er in einen tiefen Schlaf. Nachdem er wieder erwacht ist und von einem der fliegenden Köpfen angestarrt worden ist, bemerkt Hal ein seltsames Etwas auf dem Nachttisch. Dieses Etwas verhilft ihm zu einer noch seltsameren Reise. Danach ist Hal auch nicht unbedingt schlauer, doch weiß er nun, daß er "Mairwand" suchen muß. Und so begibt sich Hal auf eine Suche, bei der ihm immer, wenn er in Schwierigkeiten gerät, eine Kraft, die aus grünen Licht besteht, hilft. Außerdem kann er sich auch weiter auf die Hilfe von Mu-Fon, Kelly und einen kleinen Engel namens Glance verlassen.

Diese Geschichte ist ein wahres Fest der Fantasie. DeMatteis, der ja schon öfters Geschichten geschrieben hat, die nichts mit unserer realen Welt zu tun haben und sich mehr in Welten bewegen, die wir aus Geschichten wie "Der Zauberer von Oz" und "Yellow Submarine" her kennen, kann sich dabei auf seinen Zeichner vollkommen verlassen. Seth Fisher belebt die Geschichte mit einer Fülle von Fantasieorten und -gestalten, die wir in ähnlicher Form aus den Comics von Moebius kennen und mehr als einmal fühlt man sich auch an dessen Klassiker "Die luftdichte Garage des Jerry Cornelius" erinnert. So hat man mit diesem 96 Seiten starken Band zwar keine besonders erklärbare Geschichte zur Hand, dafür kann man sich auf eine Entdeckungsreise in die Welten begeben, die neben unserer Realität existieren und aus der wir immer wieder aufs neue Kraft für ein Leben in unserer doch manchmal trostlos gewordenen Realität schöpfen.

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