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Jim Cutlass/Band 1/Mississippi River/erschienen 1992 bei Carlsen (comicArt)

Autor: Jean-Michel Charlier, Zeichner: Jean Giraud

Jim Cutlass ist in den Süden gekommen, um sein Erbe anzutreten. Um am richtigen Zeitpunkt auch am richtigen Ort sein zu können, hat der Armeeangehörige sich versetzen lassen. Nun, kurz vor der Eröffnung des Testamentes seines Onkels, gerät der sich für die Ideen Abraham Lincolns einsetzende Yankee gleich in zwei sehr brenzlige Situationen, die ihn mit zwei skrupellosen Typen in Verbindung bringen, so daß er sich, kurz nachdem er erfahren hat, daß er sich sein Erbe mit seiner Cousine teilen muß, auch schon ganz schnell aus dem Staub machen muß, ohne sein Erbe auch antreten zu können. Dieses Erbe besteht im Hauptteil aus einer Baumwollplantage namens Cyprus Lodge. In Fort Sumter sich wieder in Sicherheit wiegend, wird Jim Cutlass zum ersten Verletzen des Amerikanischen Bürgerkriegs, nach dessen Ende er aus der Armee mit dem Titel eines Captain austritt, um dann mit fünf Jahren Verspätung seinen Erbteil in Empfang zu nehmen. Doch schnell wird ihm klar, daß nicht nur seine Armeekleidung ihm keine Sympathien einbringt, sondern daß ihn die Vergangenheit, die ihn schon vor Jahren zur Flucht veranlaßte, ihn schnell wieder einholt und daß jeder Fehler sein letzter sein könnte. Außerdem empfängt ihn auch seine Cousine nicht gerade mit offenen Armen.

"Jim Cutlass" ist die zweite Westernserie des Teams Charlier/Giraud, das mit "Leutnant Blueberry" einen Welterfolg landen konnten. Doch so richtig will man dem neuen Helden nicht die Sympathien zukommen lassen, die man Mike Blueberry recht schnell geschenkt hat. Zum einen sieht der rothaarige Lockenkopf schon etwas eigentümlich aus und zum anderen scheint er auch nur mit viel Glück dem vorzeitigen Ableben entkommen zu können. So ein richtiger Draufgänger ist er einfach nicht und wenn es drauf ankommt, scheint ihm auch die nötige Skrupellosigkeit zu fehlen. Trotzdem liest man die Geschichte mit Interesse, da es doch so manchen Handlungsverlauf zu verfolgen gibt und so ist dieses Album sein Geld alleine aus dem Grund wert, weil man eine ganze Weile was zu lesen und zu gucken hat. Da Jean Giraud zu dieser Zeit schon einiges an Erfahrung gesammelt hat, kann man in den Bildern auch etwas von seiner zweiten künstlerischen Identität namens "Moebius" erkennen und wenn die Macher eines wohl mit dieser Serie machen wollten, dann war es ein Western für ein etwas älteres Publikum und auch dies ist ihnen im Ansatz gelungen.