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Leutnant Blueberry: Band 1 - Fort Navajo

Das erste Abenteuer des Leutnant Blueberry wird in den ersten 5 Bänden dieser nach ihm benannten Serie beschrieben. Hier nun der Inhalt des ersten Bandes in ausführlicher Form. Für all die Leser gedacht, die gerne mal nachschlagen, wie ein über mehr als 30 Bände und Jahre erscheinender Titel ganz am Anfang ausgesehen hat.

Er sieht ein wenig wie der junge Jean Paul Belmondo aus. Er spielt gerne eine Runde Poker, riskiert für eine Sache, an die er glaubt, gerne Kopf und Kragen und kann nur sehr schwer einen Befehl, den er nicht nachvollziehen kann, gehorchen. Sein Name lautet Leutnant Mike Steve Blueberry. In dem 1965 erschienenen Band "Fort Navajo" begegnen wir ihm als erstes am Spieltisch sitzend. Natürlich ganz dem Westerngenre verbunden, muß er sich gleich selbst verteidigen, als er des Falschspiels bezichtigt wird. Doch dank seines schnellen Umgangs mit dem Colt bringt er diese Sache schnell ins Reine und kann mit der nächsten Postkutsche zu seinem neuen Dienstort, dem Fort Navajo, reisen. Doch dauert die Reise noch nicht lange, da beginnt das auf fünf Alben angelegte erste Abenteuer auch schon. Denn als die Postkutsche die nur noch rauchenden Trümmer einer einst bewohnten Farm erreicht und alle gefundenen Spuren auf einen Überfall von Indianern hinweisen und als dann noch der Besitzer der Farm, der noch gerade so am Leben ist, mitteilen kann, daß sein Sohn beim Überfall entführt wurde, macht sich der noch blauäugige Soldat Graig direkt auf die Suche nach dem Jungen. Blueberry, der für dieses übereilte Verhalten nichts übrig hat und der das Unterfangen von Graig als Selbstmord bezeichnet, begleitet die Postkutsche weiter nach Fort Navajo. Kurz vor der Weiterfahrt muß er immer wieder neue Vorwürfe, ausgesprochen von einer seiner Mitreisenden, die auch noch die Tochter des kommandierenden General von Ford Navajo ist, über sich ergehen lassen. Dies hält kein Mann aus und schon ist er hinter Graig her. Graig, der schon weit in das Indianerland vorgedrungen ist, wird auch gleich von Apachekriegern angegriffen. Gerade rechtzeitig kann Blueberry noch das Schlimmste verhindern. Er bläst auf seinem Signalhorn einen Angriffsbefehl und verschreckt die Angreifer, die glauben, daß sie von einer ganzen Armee angegriffen werden. Kurz darauf treffen die beiden Soldaten auf ein ausgesandtes Schwadron. Diese stehen unter dem Kommando des Vizekommandeurs von Fort Navajo, Major Bascom. Dieser hat von den Vorkommnissen auf der Farm gehört und will nun durch Gewalt die Freigabe des entführten Jungen erzwingen. Diese Gewalt entlädt er beim ersten Anblick einer kleinen Gruppe von Indianern, in der sich auch Frauen und Kinder befinden. Wieder ist es das Signalhorn Blueberrys, das ein Massaker verhindert, einfach indem er zum Rückzug bläst. Nun geht es erst einmal ins Ford Navajo. Dort wird erst einmal Colonel Dickson Bericht erstattet. Bascom möchte direkt mit einem stärkeren Schwadron wieder ausrücken, um den Jungen zu befreien. Colonel Dickson ist aber die Sicherung des Fort wichtiger und will erst einen Reiter nach Santa Fee aussenden, damit dieser Verstärkung anfordern kann. Danach kommt es zu einen Gespräch zwischen Dickson und Blueberry, in dem wir vieles über unseren Helden lernen. Er soll Außergewöhnliches im Bürgerkrieg geleistet haben. Blueberry stammt selbst aus den Südstaaten, hat sich aber bei Kriegsausbruch direkt auf die Seite des Nordens geschlagen, weil er, wie er angibt, die Sklaverei gehaßt hat. Weiterhin erfahren wir, daß er der Sohn eines reichen Plantagenbesitzers aus Georgia ist und von seinem Vater enterbt wurde. In dieser Nacht schicken die Indianer dem Fort eine Botschaft. Diese Botschaft wurde mit einem Pfeil an das Tor geschossen. Die Botschaft stammt von Häuptling Cochise persönlich (Anmerkung: Cochise hat wie viele Häuptlinge, die in der Blueberryserie mitspielen, wirklich gelebt). Die Botschaft hat zum Inhalt, daß Cochise nicht versteht, warum sein Volk von den weißen Soldaten angegriffen wird. Er, Cochise, habe doch mit dem "Großen Weißen Vater" die Friedenspfeife geteilt. Er gibt zu bedenken, daß, wenn es zu einem Krieg zwischen den beiden Völkern kommt, auf beiden Seiten viele Opfer fallen werden. Weiterhin zeigt er sich zu Verhandlungen bereit. Bascom sieht darin nur eine Falle, ein Täuschungsmanöver. Doch er wird überstimmt und es wird die Friedensfahne gehißt. Vor dem Fort wird ein Zelt aufgebaut. In diesem Zelt sollen die Verhandlungen geführt werden. Wieder versteht Bascom alles falsch. Er empfindet es als einen guten Plan, um die Anführer der Aufständischen mit einem Schlag gefangenzunehmen, wenn diese das Zelt betreten haben. Bascom wird sofort von Dickson dafür gerügt, an einen solchen Verrat auch nur zu denken. Kurz darauf kommt es zu einem folgenschweren Zwischenfall. Dickson wird außerhalb des Forts, bei einem Spaziergang, von einer Giftschlange gebissen. Die Wunde wird zwar sofort ausgebrannt, doch Dickson fällt in ein Fieber. Nun sieht Bascom seine Chance gekommen, da er ja Stellvertreter des Colonel ist, seinen Plan von der Gefangennahme der Häuptlinge doch noch in die Tat umzusetzen. Bascom schickt Blueberry und das Halbblut Crowe los, um der Delegation der Indianer entgegenzureiten. Es kommt im Zelt vor dem Fort dann zu der Begegnung zwischen Cochise und Bascom. Bascom hält sich nicht lange zurück und wirft der Delegation der Indianer vor, daß sie für den Angriff auf die Farm der Stantons und der Entführung deren Sohnes verantwortlich sind. Als Cochise diese Behauptung mit aller Kraft zurückweist, haben die Soldaten das Zelt schon umzingelt. Nur dem Eingreifen von Graig ist es zu verdanken, daß Cochise als einziger der Delegation flüchten kann. Von diesem Zeitpunkt an steht das Fort unter ständiger Belagerung und als das Pferd des Soldaten, der die Verstärkung herbeiholen sollte, ohne Reiter zurückkommt, sieht es für die Bewohner der Fort Navajo gar nicht gut aus. Hier endet der erste Band.

Erschienen als 1.Band der Reihe "Leutnant Blueberry" unter dem Titel "Fort Navajo" bei Ehapa/Egmont

Der hier aufgezeigte Handlungsverlauf weist darauf hin, daß es sich schon um einen sehr edlen Western handelt. Die Geschichte ist weder plump, noch ist das Bild der Indianer und der Soldaten durch eine schwarzweiße Sicht der Dinge verklärt. Schließlich erzählen hier Franzosen. Auf den Umgang mit den Native Americans (beachtet soll dabei werden, daß diese Serie 1965 erschienen ist), kann der Autor Jean-Michel Charlier sehr stolz sein. Durch das Artwork machte hier der noch am Anfang seiner Karriere stehende Jean Giraud (Möbius) auf sich aufmerksam. Hier sind von seinem detailverliebten Stil nur die realitätsnahen und authentisch gezeichnete Landschaften und Personen zu sehen. Ansonsten merkt man, daß er noch unter dem Einfluß seines Lehrers Jejé (Jerry Spring) stand. Es fällt auch beim Lesen auf, wie hervorragend Giraud es verstanden hat, das Albumformat zu nutzen. Hier wird auf großem Format mehr Geschichte erzählt und nicht nur groß gezeichnet.

Leutnant Blueberry: Band 2 - Aufruhr im Westen

Häuptling Cochise versammelt die mächtigen Häuptlinge der Nachbarstämme um sich, um sein weiteres Vorgehen zu beraten. Während einige sofort den Kriegsbeginn fordern, will Cochise lieber noch einmal ein Angebot den Weißen in Fort Navajo unterbreiten. Dabei handelt es sich um einen sofortigen Geiselaustausch und das zusätzliche Angebot, den Bewohnern des Forts freien Abzug zu garantieren. Als das Angebot von einer dafür freigelassenen Geisel überbracht wurde, ist Major Bascom gar nicht begeistert. Er findet dieses Angebot einfach inakzeptabel und gerät mit Blueberry und Crowe darüber in einen Streit. Der Streit eskaliert und Crowe wird von Bascom unter Arrest gestellt. Am Ende der Unterhaltung ist Bascom auch dazu bereit, eine Geisel frei zu lassen, um durch diesen Cochise mit der Tötung der Gefangenen zu drohen, sollte dieser einen Angriff auf das Fort wagen. Blueberry ist verzweifelt. Die Sturheit des Majors, die für all das Chaos mitverantwortlich ist, wird bald zum Tod aller Bewohner des Forts führen. Der einzige, der ihm helfen könnte, wäre Colonel Dickson, doch dieser ist durch den Biß einer Schlange noch immer ans Bett gefesselt und sogar dem baldigen Tode nahe. So sieht Blueberry nur eine Chance. Er muß sich nach Tucson durchschlagen, um ein Gegengift zu besorgen. Bevor Blueberry aber am nächsten Morgen aufbricht, passiert noch etwas Dramatisches. Crowe befreit die gefangenen Häuptlinge und flüchtet mit diesen. Nun ist wirklich Eile geboten, da die Indianer nun keinen Grund mehr haben, nicht sofort mit dem Angriff auf das Fort zu beginnen. Auf seinem Weg nach Tuscon belauscht er eine Gruppe Navajos, die einen Angriff auf Tuscon planen. Jetzt bleibt Blueberry nichts anderes übrig, als den kurzen Weg durch die Wüste zu nehmen, damit er die Bewohner noch warnen kann. Mit viel Glück schafft er es, die Wüste ohne größere Schwierigkeiten hinter sich zu lassen, doch trifft er dann auf einer verlassen Farm auf eine Gruppe Mexikaner, die den Navajos Waffen verkaufen wollen. Sie nehmen Blueberry gefangen, doch schafft er es, ihnen auch wieder zu entkommen. Tuscon wirkt verlassen und ist es beinahe auch. Nur ein einziger Bewohner ist nicht vor den Kriegstrommeln der Navajos geflohen. Blueberry findet das Gegengift, muß sich aber gegen die in die Stadt einfallenden Indianer zur Wehr setzen. Am Ende scheint aber alles umsonst gewesen zu sein. Als er Fort Navajo erreicht, ist dieses verlassen. Die Bewohner waren der Macht der Indianer nicht gewachsen und mußten abziehen. Von Crowe, der Blueberry erwartet hat, erfährt er, daß Bascom tot ist. Crowe will nun herausfinden, wer wirklich für diesen ganzen Aufruhr verantwortlich war. Irgendwer hat mit dem Überfall auf die Stanton Ranch und der Entführung des Sohnes all diese Konflikte auslösen wollen und er hatte bisher großen Erfolg damit. Crowe hat sich mit der Hilfe der Indianer noch einmal genau die Spuren rund um die Farm angeschaut und ist auf eine neue Fährte gestoßen, der er jetzt folgen will. Diese führt die beiden zu einem Stamm Mescaleros und tatsächlich ist unter ihnen auch der Sohn der Stantons. Blueberry gelingt es am Ende den Jungen zu befreien. Ob Crowe, der ein waghalsiges Ablenkungsmanöver gemacht hat, dieses auch überlebt hat, weiß er nicht. Er muß nun mit der Hilfe des Jungen versuchen, all die Mißverständnisse der letzten Zeit aufzuklären und wieder Frieden zwischen den Völkern schaffen. Auch dies wird sicherlich nicht einfach werden.

Schon bei diesem zweiten Abenteuer erkennt man, wie schnell sich Jean Giraud zeichnerisch weiterentwickelt hat. Autor Charlier glänzt durch eine sehr unterhaltsame und spannende Geschichte.

Leutnant Blueberry: Band 3 - Der einsame Adler

Nachdem es Blueberrey gelungen ist, den Sohn der Stantos aus der Gefangenschaft der Mescaleros zu befreien, sieht er nun eine Chance, doch noch Frieden zwischen den Siedlern und den Apachen herbeizuführen. Doch dazu muß er ersteinmal bis zum befehlshabenden General gelangen. Dieser sammelt gerade seine Truppen im Camp Bowie. Der Colonel von Fort Quitman unterstützt sein Vorhaben und er erteilt Blueberry den Befehl, mit einem geheimen Waffentransport nach Camp Bowie vorzustoßen. Auf dem beschwerlichen Weg dorthin erkennt Blueberry, dass der ihm zugeteilte Indianerscout ein Spion ist. Es fehlt ihm aber noch ein echter Beweis. Quanah, der Scout, der in Wirklichkeit ein Kriegshäuptling der Apachen ist, tut in der Zwischenzeit alles dafür, um den Transport aufzuhalten und um seinen Brüdern Spuren zu hinterlassen, damit diese bald angreifen können. So kommt es zu einigen schwereren Zwischenfällen, bei denen es auch Tote gibt. Doch immer wieder gelingt es Blueberry, einen Ausweg zu finden und am Ende gelangt der Transport doch noch zum Camp Bowie. Als er den Colonel von seinen Abenteuern berichtet, ist dieser sogar bereit, einen Soldaten zu einer Telegrafenverbindung zu schicken, damit dieser den Präsidenten um Erlaubnis bitten kann, damit Blueberry Friedensverhandlungen mit dem großen Häuptling Cochise beginnen kann. Aber dem Boten bleiben nur 10 Tage, um eine Antwort nach Camp Bowie zurückzubringen und auch Quanah hat von den Absichten Blueberrys gehört.

Recht einfach gehaltenes, aber nicht ganz spannungsarmes Westernabenteuer. Herausragend und ein echter Hingucker sind wieder die Zeichnungen von Giraud, der seinen Zeichenstil konsequent weiterentwickelt.