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Cyberforce #1, erschienen im Oktober 1992 bei Malibu Comics (Image)

Autor: Eric Silvestri, Zeichner: Marc Silvestri, Letterer: Mike Heisler, Farben: Joe Chiodo, Editor: Cynthia Sullivan.

Ein junges Mädchen, mit einer außergewöhnlichen Tätowierung auf dem Gesicht, rennt um ihr Leben. Sie wird von bewaffneten Einheiten, die vom Konzern Cyberdata ausgesandt wurden, gejagt. Diese Truppen werden von Balistic, einer hervorragenden Taktikerin und Waffenexpertin, angeführt. Die Verfolgung wird von Ripclaw beobachtet. Er sendet einen Funkspruch an das geheime Hauptquartier von Cyberforce und bittet in diesem um Verstärkung. Andere Mitglieder von Cyberforce, mit Namen Stryker, Cyblade und Impact, versuchen zur gleichen Zeit, das Leben des Mutanten Perry Bluestone zu beschützen, der für das Amt des Bürgermeisters kandidiert. Seine Rede wird tatsächlich von Attentätern gestört, die aber durch die anwesenden Cyberforcemitglieder ausgeschaltet werden. Inzwischen haben es die Einheiten von Cyberdata geschafft, das Mädchen namens Velocity zu stellen. Nun greift Ripclaw ein und als auch noch Heatwave aufkreuzt, gibt Balistic den Befehl zum Rückzug. Sie schwört aber, daß sie das Mädchen bald in ihre Hände bekommen wird. Aus einem Traum, der aus schlimmen Kindheitserfahrungen besteht, herausgerissen, erwacht Velocity in einem für sie hergerichteten Bett. Timmi und sein Erschaffer Chip, der Techniker von Cyberforce, fragen sie, ob sie nicht mit ihnen frühstücken will. Auf dem Weg zum Frühstück, bei dem das Mädchen erfährt, daß Timmi kein echter Junge, sondern ein künstlich erschaffenes, freies, bewegliches und intelligentes Experiment ist, werden sie durch eindringende Kämpfer unter Führung von Balistic angegriffen.

Marc Silvestri befindet sich heutzutage eigentlich im zeichnerischen Ruhestand, der als "Top Cow" Herausgeber fungiert und nur noch ab und an mal eine Miniserie oder Fill-In-Ausgabe zeichnet. Dies ist schade, da ich seine klaren und dynamischen Zeichnungen zu der Zeit, als er noch die Serie Uncanny X-Men zeichnete, immer mochte. Anders als seine undankbaren Image-Kollegen, bedankt er sich wenigstens in dieser ersten Ausgabe bei denen, die ihn bekannt gemacht haben. Dafür klaut er diesen auch mehr Ideen als die anderen, um mit leicht veränderten Heldentypen eine angeblich neue Geschichte zu erzählen. Nur die Bilder machen Cyberforce ersteinmal zu einem überdurchschnittlichen Comic. Zu deutsch bei Splitter erschienen.

Cyberforce #2, erschienen im März 1993 bei Malibu Comics (Image)

Autor: Eric Silvestri, Zeichner: Marc Silvestri, Letterer: Mike Heisler, Farben: Joe Chiodo, Editor: Cynthia Sullivan.

Angeführt von Balistic haben sich die Kämpfer von Cyperdata einen Weg in die Basis von Cyberforce gebahnt. Nun stehen sie vor Velocity und sind ihrem Ziel, diese zurück zu Cyperdata zu bringen, einen ganzen Schritt näher. Aber Velocity hat starke Beschützer. Und so kommt es zum Kampf zwischen der Cyperdata-Eingreiftruppe und Cyberforce. Und da stellt sich heraus, daß Ripclaw wohl ein persönliches Huhn mit Buzzcut zu rupfen hat. Und Ripclaw schafft es auch, diesen im Verlauf des Kampfes ernsthaft zu verletzen. Am Ende ziehen sich Balistic und ihre Truppe wieder geschlagen zurück und Cyperforce verläßt ihre bisherige Basis, da diese nun nicht mehr geheim ist. Zwei Anzugträger reden mit Stryker. Sie geben ihm den Auftrag, Kontakt mit der mysteriösen Mother May I herzustellen. Da diese in Verbindung mit Cyperdata steht, willigt Stryker trotz Bedenken ein. Durch Zufall geraten Velocity und Chip während eines Verpflegungseinkaufs in die Hände dreier Mutanten. Diese sind Wyldfyre, der deutschstämmige Splitzkrieg (Amerikaner scheinen noch immer ein sehr seltsames Bild von Dingen und Menschen, die aus Deutschland kommen, zu haben. Und dafür würde ich diesen gerne mal etwas Intelligenz und Verstand einflößen. Leider habe ich noch keinen Tip bekommen, wie ich das machen soll. ) und Slam. Diese sollen zwei Disketten an jemanden weitergeben. Nun aber stellt sich ihnen der Cyperdata-Angehörige Buzzcut in den Weg.

Sehr wenig Handlung, viele gut gezeichnete Bilder, die diesmal an das Silvestri-Vorbild Walt Simonson erinnern. Superhelden-Fastfood mit Hang zur plakativen Gewalt. Typischer kann ein frühes Image-Comic gar nicht sein. Und deshalb tat ich mich ja auch immer mit Imageserien schwer. Sie waren toll gestaltet und hatten immer so wenig und noch weniger intelligente Handlung. Ein guter Autor ist eben wichtig. Vielleicht ist es auch dieser Umstand, daß diese wirklich gut gezeichneten Serien nach all den Jahren immer noch keinen hohen Sammlerwert haben. Dies könnte aber auch an der hohen Startauflage liegen. Ich wundere mich ja immer noch, wie einfach es ist, frühe Image-Hefte zu bekommen.

Cyberforce #3, erschienen im Mai 1993 bei Malibu Comics (Image)

Autor: Eric Silvestri, Zeichner: Marc Silvestri, Tusche: Dan Panosian, Trevor Scott, M. Silvestri Letterer: Mike Heisler, Farben: Joe Chiodo, Editor: Cynthia Sullivan

Wyldfyre, Splitzkrieg und Slam müssen sich mit Cyberdata-Kämpfern herumschlagen, die eine gestohlene Diskette wiederhaben wollen. Diese Diskette hat ihnen aber Timmie abgenommen und so nehmen Killjoy ihm und Velocity mit sich. Chip kontaktiert seine Freunde und berichtet diesen vom Verschwinden der Kinder. Ein Mutanten-Aktivist nimmt eine TV-Reporterin als Geisel. Mother May I. die irgendwie die Ausschreitungen zwischen Menschen und Mutanten zu ihren Gunsten auszunutzen versucht, will, indem sie Timmie erzählt, daß sie seine Mutter wäre, an die Daten der in ihrem Auftrag geklauten Diskette zu kommen. Wyldfyre und ihre zwei Kollegen kommen in ihrem Zuhause an, in dem es sich ein außerirdischer Krieger mit Namen Pitt gemütlich gemacht hat. Dann taucht Cyberforce auf und es kommt zum Kampf, bei dem auch noch plötzlich Killroy und Konsorten mitmischen wollen. Am Ende ist den Mitgliedern von Cyberforce klar, daß sie Timmie und Velocity aus den Händen von Cyberdata befreien müssen. Mother May I. ordnet die Löschung von Velocitys Erinnerung an. Sie will nicht, daß sich das Mädchen an die falschen Dinge erinnern kann. Timmie und Velocity fliehen aus ihrer Zelle. Mother May I. und ihre Leibwächter befreien zusammen mit Stryker die als Geisel genommene TV-Reporterin. Danach besteigt Stryker mit Mother May I. einen Fahrstuhl, der in die Tiefe hinab gleitet.

Dies ist nun ein gutes Beispiel für ein wirklich dummes und dämliches Image-Superheldencomic. Es gibt nichts anderes zu sehen als schlecht aufgelöste Kampfsequenzen. Und das Bißchen was an Geschichte erzählt wird, hätte auch auf eine Seite gepaßt. Wirklich Schade und wirklich ärgerlich.

Cyberforce #4, erschienen im Juli 1993 bei Malibu Comics (Image)

Autor: Eric Silvestri, Zeichner: Marc Silvestri, Tusche: Scott Williams, Letterer: Mike Heisler, Farben: Joe Chiodo, Editor: Cynthia Sullivan

Um eine lange Sache kurz zu machen, sei zu dieser Ausgabe soviel gesagt. Mother May I nutzt den von Cyberdata arrangierten Zwischenfall in dem sogenannten Red Bay Housing Projekt dazu aus, die Mutantenbevölkerung New Yorks zum Aufstand zu ermutigen. Stryker, der sich nun als Leibwächter von Mother May I in ihrer direkten Nähe befindet, ist beunruhigt und schaltet Cyberforce ein. Sie sollen zum Cyberdata-Hauptquartier aufbrechen, um Timmie und Velocity zu befreien. Auch er und Mother May I befinden sich auf dem Weg dort hin. Danach kommt es zu mehreren Auseinandersetzungen. Die Flucht von Timmie und Velocity ist auch schiefgegangen und so befinden sie sich wieder in Gefangenschaft. Es folgt nun eine Vielzahl von Kämpfen. Das Wichtigste hierbei ist, daß Mother May I von Cyberdata-Chef Kimata getötet wird, Balistic erkennt, daß sie und Velocity Schwestern sind und daß Mother May I ihre Mutter war. Am Ende ist Cyberforce wieder vereint, doch Balastic bleibt ersteinmal Cyberdata treu, während Velocity nun bei Cyberforce endgültig ein neues Zuhause findet.

Zuviel haben die Macher wohl gewollt und so endet alles im Chaos. Und die seltsamen Familienverhältnisse von einigen der Beteiligten wirken auch etwas zu aufgesetzt und als Überraschung aus der Tasche gezogen. So halten wir mit dieser Ausgabe einen sehr unbefriedigenden bunten Showdown in den Händen, bei dem nur die guten Zeichnungen von Silvestri herausragend sind (freut euch, wenn Marvel Deutschland seine X-Men-Ausgaben irgendwann in ein paar Jahren in den X-Men-Achiven veröffentlichen wird). Somit kann ich diese Miniserie nun nach genauer Lektüre ruhig dem Secondhand-Markt zuführen oder einem Freund schenken. Und ich hoffe, daß die fortlaufende Serie vielleicht dann doch etwas ruhiger und geordneter erzählt wird.

Cyberforce #0, erschienen im September 1993 bei Malibu Comics (Image)

Plot: Walter Simonson, Marc & Eric Silvestri, Autor & Zeichner: Walter Simonson, Letterer: John Workman, Farben: Joe Chiodo, Editor: Marc Silvestri & Cynthia Sullivan

Buzzcut, Psychotron, Killjoy und Megawatt, sowie ein neuer S.H.O.C. namens Ace of Blades werden bei einem Auftrag durch Cyberforce gestört. Nachdem der Kampf für die Cyberdata-Killer nicht gut verläuft, brechen sie ihren Auftrag ab und lassen dabei Ace of Blades in der Hoffnung zurück, daß Cyberforce bei der Zerstörung des Gebäudes getötet wird. In einem Hospital wird Ace of Blades bei einer Notoperation ein Implantat aus dem Schädel entfernt. Danach bekommt er von Stryker die Wahrheit über ihren ehemaligen Auftraggeber mitgeteilt. Bei Cyberdata wurden herausragende Kämpfer und Mutanten nicht bloß durch Veränderungen verbessert, sondern sie wurden von ihren Auftraggebern auch manipuliert und bekamen sogar Gehirnwäschen verpaßt. Durch die Hilfe der Implantate konnte Cyberdata ihre Cyborgs nach eigenem Belieben für ihre oft auch kriminellen Aufträge mißbrauchen, ohne daß der dabei Benutzte davon überhaupt eine Ahnung hatte. Glücklicherweise gab es einen Wissenschaftler namens Dr. Corben, der zusammen mit Vertrauten hinter diese Machenschaften kam und der dafür sorgte, daß einige "Mitarbeiter" aus der Kontrolle von Cyberdata befreit wurden. Dafür zahlt er aber auch einen hohen Preis. Nur mit der Hilfe einer neuen Regierungsorganisation namens Stormwatch, die zufällig in diese Sache hineingezogen wurde, gelang es dann Stryker, Cyblade und Headwave freizukommen, um künftig gegen die Machenschaften von Cyberdata anzukämpfen. Nach und nach gelang es ihnen, weitere Cyborgs zu befreien und in ihr Team aufzunehmen. Als Stryker seine Geschichte Ace of Blades erzählt hat, beschließt dieser dem Kämpferdasein zu entsagen. Stryker verläßt das Krankenhaus, das plötzlich mit einer Rakete beschossen wird. Wieder scheint Cyberdata besser informiert zu sein, als dies geglaubt wurde. Stryker schafft es zwar, den Kampfhubschrauber, der die Rakete abgefeuert hat, zu zerstören, doch er weiß, daß sein Kampf gegen Cyberdata noch lange nicht zu Ende ist.

Na so richtig Spannung und Begeisterung will selbst bei dieser von Walt Simonson gestalteten Ausgabe, der eines von Marc Silvestris großen Vorbildern ist, nicht aufkommen. Es ist aber im Nachhinein schön anzusehen, wie sehr Marc Silvestris Serien in der Anfangszeit von Image noch mit Jim Lee und dessen Kreationen verknüpft waren. Trotzdem glänzte zu dieser Zeit das Universum von Cyberforce nicht dadurch, daß der Leser glauben konnte, daß man viel über die agierenden Personen und über Cyberdata im Allgemeinen nachgedacht hätte. Alles wirkt sehr unausgegoren und dahingeschludert, dies ist um so bedenklicher, da Silvestri sich bei der Ausgestaltung seiner Helden auch noch ungeniert bei den gängigen Heldentypen der Konkurrenz bedient.

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