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Link zur Dark Horse Miniserie: Aliens (vol.1)

Alien - ein Schreck für Comic und Leinwand

Ein Raumschiff empfängt ein Signal. Dieses Signal setzt eine ganze Kettenreaktion in Gang. Eine Reaktion, die dazu führt, daß die Besatzung des Schiffes aus ihrem Tiefschlaf geweckt wird. Die Besatzung ist verwirrt, als sie feststellt, daß sie noch viel zu weit von ihrem Zielort entfernt sind. Der Captain versucht Antworten zu finden. Nachdem er sich mit dem Schiffscomputer "Mutter" ausgetauscht hat, weiß er mehr. Es ist ein Signal. Ein unbekanntes Notsignal, das jeden Raumfahrer veranlaßt, es zu seinem Ursprung zu verfolgen. Und so findet die Besatzung der Nostromo ein anderes, ein größeres Schiff. Zu Stein gewordene Riesen sitzen in den großen Hallen. Ein Feld voll ovaler Gebilde wird entdeckt. Ein Parasit springt einen der Raumfahrer ins Gesicht. Als dieser Raumfahrer mit Namen Kane in das Schiff gelassen wird, beginnt der Todeskampf ums nackte Überleben. Den Parasiten einfach von Kanes Gesicht zu entfernen, schlägt schon im ersten Anlauf fehl. Zum einen versorgt der fremde Organismus nun Kanes Körper mit Leben, zum anderen wurde dieser mit natürlichen Abwehrfunktionen ausgestattet. So heilt jede Wunde sehr schnell und das Blut dieses Wesens ist gleichzeitig eine starke Säure, die sich problemlos durch drei Decks des Schiffes brennen kann. Doch dann ist das Wesen plötzlich verschwunden. Von diesem unheimlichen Besucher bleibt nur eine leblose Hülle zurück. Als Kane scheinbar wieder zu Kräften gekommen ist und er beim Frühstück mit den anderen zusammensitzt, bricht die Hölle aufs Neue aus. Kane fängt plötzlich an sich zu winden. Die Krämpfe werden immer stärker. Dann bricht aus seinem Körper ein bösartiges Wesen heraus. Trotzig schreit es die Anwesenden an, um sich dann zu verbergen. Das Wesen muß eingefangen und vernichtet werden. Dies ist die erste Reaktion. Die zweite ist ein langsames Auftauchen von Mißtrauen. Mißtrauen, das sich gegen Ash, den Wissenschaftler der Crew richtet. Warum fand er bei seinen Untersuchungen nicht heraus, daß das Wesen immer noch in Kane saß? Warum wollte er die Crew nicht warnen, als der erste Offizier Ripley herausfand, daß es sich bei dem Notsignal nicht um einen Notruf, sondern vielmehr um eine Warnung handelte? Als bei der nun folgenden Suche zwei weitere Besatzungsmitglieder dem fremden Wesen aus dem All zum Opfer fallen und unter diesem auch noch Captain Dallas ist, wird die Panik immer größer. Ripley sucht nach Antworten. Auch sie fängt eine lange Unterhaltung mit "Mutter" an. Sie findet eine unter Sicherheitscodes verborgene Anweisung. In dieser steht, daß eines der Wesen geborgen werden soll und daß dieses für nähere Untersuchungen in Sicherheit gebracht werden muß. Alle weiteren bisherigen Prioritäten seinen unwichtig. Diese Prioritäten umfassen auch das Leben der Raumfahrer. Gerade als Ripley dies gelesen hat, wird sie von Ash mit übermenschlicher Kraft attackiert. Nur durch die Hilfe der noch überlebenden Besatzungsmitglieder Lambert und Parker kann er überrumpelt werden. Als Parker dann noch den Kopf von Ash von dessen Körper trennt, wird den andern klar, daß sie mit Ash keinen Menschen an Bord hatten. Nach einer kurzen Unterredung mit dem Androiden, in der dieser von der Perfektion des Aliens schwärmt, wird dieser vernichtet. Nun versuchen die Überlebenden sich nur noch zu retten. Das Hauptschiff soll geopfert und der Rest des Weges mit dem Beiboot zurückgelegt werden. Bei den Vorbereitungen dafür nimmt sich das Wesen nun auch Lambert und Parker vor. Nun kommt es zum endgültigen Showdown zwischen dem Alien und Ripley.

Vor über zwanzig Jahren, im Jahre 1979, wurde der Terror in die Kinosäle gelassen. In einer Atmosphäre, die durch die düster fremde Welt, erschaffen von dem Künstler H.R. Giger, nur als bedrückend und beängstigend zu schildern ist, erlebten wir zum erstenmal, wie das absolut Böse sich über wehrlose Menschen hermachte. Das Alien war ein Monster von beeindruckender düsterer Faszination. Es konnte mit seinen vielen Körperteilen den menschlichen Körper auf so viele verschiedene Arten Schaden zufügen und es tötetet nicht aus irgendeinem größeren Gewinn heraus. Das Alien war zu diesem Zeitpunkt nichts anderes als eine perfekte Killermaschine. Der Film hatte aber auch noch mehr zu bieten. Die Kamerafahrten durch die langen Gänge der Nostromo wurden zu einer Reise in die Angst hinein. Das Alien konnte überall sein. Da war "Mutter", das riesige Computerhirn, das Fans der SF sicher sofort an dem Computer Hal erinnerte. Da war das Gespräch mit dem Kopf des Androiden Ash. Es sind nun mal viele Kleinigkeiten, die einen Film zu dem machen, was man als Kultfilm bezeichnet. Und Alien sollte mehr als ein Kult werden. Es sollte noch drei weitere Filme mit dem unheimlichen Titelhelden und der Astronautin Ripley geben. 11 Jahre nachdem der Film in die Kinos kam, hat sich dann auch noch ein kleiner amerikanischer Verlag aufgemacht, eigene Geschichten um das Monster zu kreieren. Der Verlag heißt Dark Horse und um die Alien Comics dieses Verlages dreht sich dann auch der nächste Index.

Aber es gab auch damals zum Film ein Comic, auf amerikanisch erschienen bei Heavy Metal Books und im deutschen als Album beim Moewig Verlag. Der genaue Titel lautete: Alien - Die Geschichte im Bild. Zwei der großen des Mainstreamcomics waren es auch, die diesem Comic auf die Sprünge halfen. Autor war der spätere Epic-Redakteur Archie Goodwin und Zeichner war der später als Thor Autor/Zeichner vielgelobte Walter Simonson. Beide erzählten die bereits beschriebene Geschichte mit neuen Details und in einem viel größeren Tempo. Und damit ist auch schon die klare starke Kraft der Alien Comics zu erklären. Sie versuchen nicht, dem Film nur nachzueifern, sie bestehen aus eigener Kraft. Sie verpacken den Schrecken dieses gemeinen Monster in Bilder, in Comicbilder.

Anmerkung des Autors: Wer dieses Comic noch besitzt, hat einen Schatz der Gattung Comic. Jeder, der es nun noch immer sucht, muß, so glaube ich, einen langen Atem besitzen. Ich selbst habe dieses Comic schon seit längerer Zeit nicht mehr in einem Comicshop gesehen. Und wenn ich noch einmal die Chance bekommen würde, würde ich keinen Moment zögern, da sich meine Ausgabe nicht mehr richtig aufschlagen läßt, ohne ein paar Seiten jedesmal zu verlieren. Und für alle Chronisten auch noch der Titel des Originals: Alien: The Illustrated Story.

Noch eine Anmerkung: Vor gut zehn Jahren hielt ich eine dieser englischen Ausgaben in meiner Hand. Warum ich sie nicht gekauft habe, kann ich beim besten Willen nicht mehr erklären. Es gibt Dinge für die wird man immer bestraft sein.

Noch eine Anmerkung: Alle nun folgenden Beschreibungen gelten wieder für die Originale aus dem Dark Horse Verlag. Es gibt aber auch Adaptionen in deutscher Sprache aus den Verlagen Norbert Hethke, Egmont Ehapa und MG.

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