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Robert E. Howard´s Myth Maker, erschienen im Juni 1999 bei Cross Plains Comics

Drei Adoptionen von Kurzgeschichten des Autors von Conan der Barbar, geschrieben von Roy Thomas.

"Spear and Fang" von Richard Corben (Zeichner), Eric Hope (Farben und Letterer)

Es handelt sich hierbei um eine Geschichte aus der Zeit, in der der Cro-Magnon den Neandertaler überholte und vertrieb. Es ist eine Geschichte über eine junge Frau, die sich für den Künstler des Stammes interessiert. Als sie von einer Beobachtungstour zurückkehrt (sie schaute dem Angebeteten beim Arbeiten zu) und sie Wasser holen will, wird sie von einem anderen Mann in den Wald gebracht. Gerade als sich dieser über sie hermachen will, stürmt ein Menschenaffe auf sie zu. Der Mann wird schnell zu Freßfleisch verarbeitet und die Frau zieht es vor zu flüchten. Glücklicherweise hat mittlerweile der Künstler die Spuren der Frau entdeckt und diese bis zum Wald verfolgt. Nun muß er sie nur noch aus den Klauen des Menschenaffen befreien.

Einfache und barbarische Situationen liegen einem Richard Corben. Sehr gut gefällt mir die Farbgebung der Zeichnungen. Eine einfache Haudraufgeschichte.

"Dream Snake" von Tim Sale (Zeichner), Matt Hollingsworth (Farben)

Ein älterer Herr erzählt seinen Besuchern von einem Traum, der ihn seit Jahren begleitet. Er findet sich in diesem in Afrika wieder. Er kehrt zu seiner einsamen Hütte, die inmitten einer Graslandschaft liegt, zurück. Dort wohnt er zusammen mit seinem indischen Diener. Als er die Hütte betritt, findet er einen Ort vor, an dem ein Kampf stattgefunden hat. Von seinem Diener fehlt jede Spur. Nur das Messer des Dieners liegt noch auf dem Boden. Dann erinnert er sich an die große Spur, die zu seiner Hütte führte. Er glaubt nun zu wissen, daß eine riesige Schlange seinen Diener verschlungen hat. Eine Schlange, die irgendwo dort draußen im Gras auf ihn wartet. In Todesangst verbarrikadiert er alle Zugänge zur Hütte. In der Mitte des Wohnraumes wartet er nun. Es wird eine Nacht des Schreckens und der Angst. Geräusche aus dem Gras und ein Pochen an der Tür lassen sein Haar über Nacht weiß werden. Als er dann am nächsten Morgen die Hütte verläßt, findet er eine neue Spur. Eine Spur, die in eine Richtung geht, die in ihm neue Hoffnung aufkommen läßt. Er rennt nun in die entgegengesetzte Richtung, dort, wo die rettende Küste liegt. Dann aber sieht er von Weitem, wie sich etwas im Gras auf ihn zu bewegt. Immer dann, wenn der Schrecken ihn fast eingeholt hat, wird er wach. Jedes Mal kommt der Tod aber näher. In der nächsten Nacht erreicht ihn dann die Traumschlange.

Eine meisterhaft erzählte Schreckgeschichte. Muß ich noch mehr sagen?

"Dermond´s Bane" von Kelley Jones (Zeichner) und Laurie E. Smith und George Freeman (Farben und Letterer)

Der Tod einer Verwandten führt einen jungen Mann tief in die Zeit zurück, als Irland von den Normannen heimgesucht wurde. Ein Mann eines irischen Clans macht sich auf, nur für sich selbst und seine Blutgier zwischen allen Fronten zu kämpfen. Für diese Taten wird er durch einen mutigen Edelmann eines Tages tödlich verletzt und dann aufgeknüpft. Nun kommt es zu einer geisterhaften Begegnung zwischen dem Toten und den Lebenden.

Dunkles Mittelalter und geisterhafter Spuk treffen in diesen Genremix aufeinander. Die Geschichte ist vielseitig und von Kelley Jones mal wieder in dessen eigener Art wiedergegeben.

Abschließend sei gesagt, daß ich diese Begegnung mit unbekannteren Geschichten des Autors Robert E. Howard sehr unterhaltend fand. Die zweite, von Tom Sale in Szene gesetzte Geschichte, ist eine der besten Kurzgeschichten im Comic.