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Flinch #1, erschienen im Juni 1999 bei Vertigo, DC

Es ist nichts Neues, eine Horroranthologie herauszugeben. Doch damit auf die Dauer Erfolg zu haben, dies ist schwer. Vertigo hat aber den Vorteil, über eine Vielzahl von bedeutenden und bekannten Talenten der Comicindustrie zu verfügen. Also seien wir gespannt und lesen diese Geschichten mit großer Aufmerksamkeit. Bekanntlich ist ja nicht alles Gold, was glänzt. Und jeder, der "Weird War Tales" gelesen hat, wird mir zustimmen, daß es wirklich nicht einfach ist, kontinuierlich stimmige und spannende Kurzgeschichten zu verfassen. Nun aber los.

"Rocket-Man" von Richard Brunning (Autor, Letterer), Jim Lee (Art), Tad Ehrlich (Farben), Axel Alonso (Editor)

Der Traum vom Fliegen ist so alt wie die Menschheit selbst. Auch ein Familienvater träumt diesen Traum. Nun aber, nach zahllosen Stunden, die er an seiner Erfindung gewerkelt hat, kommt er stolz aus seiner Garage hervor und sammelt seine Familie um sich. Er präsentiert seinen Lieben einen Anzug mit Düsen. Stolz erzählt er von seinem Traum, der endlich in Erfüllung gegangen ist. Dann drückt er die Knöpfe. Es folgen Momente der Verwirrung. Dann der zweite Versuch. Mit Getöse gehen die Jetdüsen an. Nach einigen verwirrenden Momenten sehen wir dann einen fliegenden Mann, der sich durch die Weite des Himmels windet. Unten am Boden beginnen die Aufräumarbeiten. Die Frau und der Sohn des Mannes haben schwere Verbrennungen erlitten. Die Tochter ist tot. Die Überreste des Mannes müssen noch mühsam zusammengetragen werden. Doch er hat den Himmel erreicht.

Simpel von der Idee, die aber nett umgesetzt wurde. Und Jim Lee zeigt mal wieder, daß er auch anders zu zeichnen vermag. Anscheinend hat er nach Frank Miller nun seine Liebe zu Tim Sale und dessen Arbeit an "Superman für alle Jahreszeiten" entdeckt. Damit kann man diese Zeichnungen nämlich durchaus vergleichen.

"Nice Neighborhood" von Jan Van Meter (Autor), Frank Quiteley (Zeichner), Daniel Vozzo (Farben), Elle de Ville (Letterer) und Axel Alonso (Editor)

Es war eine nette Nachbarschaft. Dies war aber der Zustand, bevor es die Drogen und bevor es die Gangs gab. Nun flüchten sich die Jungen in die Keller. Die Keller wurden so präpariert, daß sie selbst einer längeren Belagerung standhalten. Doch immer wieder gelang es den Silbernen Wölfen, einen der Jungen in die Enge zu treiben. Die Attacken der Alten wurden immer heftiger. Es kommt zu immer mehr Eskalationen. Früher waren es noch die Alten, die zurückgezogen im Verborgenen lebten. Es wurde sich über sie lustig gemacht. Die alten Männer waren zu nichts mehr gut. Dann aber kamen die Pillen. Mit diesen erwachte ein neues Verlangen in den Körpern der Alten. Durch die Pillen konnten sie wieder zurück und sich holen, was sie brauchten. Und sei es mit Gewalt.

Eine Eskalation in Folge der Benutzung härterer potenzfördernder Mittel ist hier genutzt worden, um ein düsteres Zukunftsbild zu zeichnen. Keine dumme Idee.

"Wolf Girl Eats" von Bruce Jones (Autor), Richard Corben (Zeichner), Grant Goleash (Farben), Digital Chameleon (Farben Seperation), Clem Robins (Letterer), Alex Alonso (Editor)

Gott kommt in die Stadt. Er schickt seinen Soldaten Bruder Peter Milken und den Reverend in das kleine Städtchen mit Namen Angel Falls. Eine Stadt ohne Kirchturm und ohne Gott. Sie halten an und gehen für einen kurzen Aufenthalt in das "Wolf Girl Eats", eine etwas außerhalb gelegenen Gaststätte. Immer wieder versucht Milken, den Reverend vor dem Übel der Welt zu warnen. Immer wieder legt dieser aber jeden Zweifel beiseite und läßt sich auf die Verlockungen dieser Gemeinde ein. So betreten sie den seltsamen Zoo. Dieser beinhaltet nicht mehr als ein paar rostige Käfige mit verkümmerten Tieren. Als der Besitzer dieser Lokalität ihn dann auch noch zur Wolfsfrau schicken will, lehnt der Reverend ab. Doch davon, Gott dieser Gemeinde näher zu bringen, will sich der Reverend nicht abhalten lassen. Die Zelte werden aufgeschlagen und es wird von den ersten Christen gepredigt, die von den Römern den Wölfen zum Fraß vorgeworfen wurden. Und mit den freundlichen Gaben seiner neuen Gemeinde läßt es sich noch besser predigen. Einer Verlockung vermag der Reverend dann auch nicht mehr zu widerstehen. Er schaut sich nun doch zusammen mit Bruder Milken die Wolfsfrau an. Als sie zu ihr geleitet werden, erkennen sie in der Wolfsfrau die stumme Kellnerin, die sie Tage zuvor noch bedient hat. Bei den Anpreisungen des Besitzers gewinnen wollüstige Träume nun die Oberhand im Kopfe des Reverends. Die Träume werden stärker und Bruder Milken ist sehr besorgt. Als der Reverend seinem Verlangen nachgibt, stürzt sich Milken auf ihn. Es kommt zum Kampf. Milken geht schwerverletzt zu Boden. Dann wird dem Reverend erst klar, was dieser Ort mit ihm gemacht hat. Plötzlich ist er alleine in der Kuhle, in der die Wolfsfrau festgekettet war. Dann fällt grelles Scheinwerferlicht auf ihn. Er sieht seine restlichen Begleiter an Pfählen festgebunden und hört die johlenden Schreie der menschlichen Meute. Dann wird er den Wölfen zum Fraß vorgeworfen.

Dunkel und finster sind die Bilder des Richard Corben. Schönheit ist nur prall und herausfordernd. Und in dunklen Zeiten kommt schnell das Verlangen selbst über diejenigen, die dachten, frei von solchen Gelüsten zu sein. Die Worte des Autors dieser Geschichte sind klug gewählt. Die erste Ausgabe von "Flinch" ist somit ein voller Erfolg. Auch, daß hier nicht an bekannten Zeichnern gespart worden ist, fällt positiv auf. Die Frage ist aber, wie lange diese Rechnung aufgehen kann. Nachdem erst geprotzt wird, könnte schnell nur noch gekleckert werden. Ich bin also gespannt, wie es weitergeht mit "Flinch".

Flinch #2, erschienen im Juli 1999 bei Vertigo (DC)

"Maggie and her Microscope" von Dean Motter (Autor), Bill Sienkiewicz (Zeichner), John Workman (Letterer), Sherilyn van Valkenburgh (Farben), Digital Chameleon (Seperation), John Hilty (Redakteur)

Wir lernen Maggie kennen. Maggie ist die Tochter eines Wissenschaftlers. Mit ihrem Vater lebt sie außerhalb der Stadt, zusammen mit Mrs. Golden, der Haushälterin und Freundin ihres Vaters. Ihr Vater kämpft gegen eine Krankheit, die in den Städten die Tiere anfällt. Maggie ist kein einfaches Kind. Maggie reagiert manchmal sehr impulsiv und manchmal redet sie ganz lange nicht mit einem. Eines Abends zeigt ihr Vater ihr das alte Mikroskop ihres Opas. Sie fängt an, Sachen durch dieses Glas zu beobachten. Und als ihr Vater dann weg muß, um noch intensiver nach einer Heilmethode zu suchen, stellt Maggie ihre eigenen Forschungen an. Sie nimmt sich eine Probe aus dem Labor ihres Vaters und beobachtet diese. Nun wird sie zur Betrachterin einer Familie. Sie füttert diese Familie. Sie schaut zu, wie die Familie unter den ersten Angriffen der Krankheit leidet. Dann, als ihr Vater wieder da ist, bricht Maggie zusammen.

Eine kleine komplexe und etwas verwirrende Story liefert uns Dean Motter. Die Zeichnungen von Bill Sienkiewicz sind auf von ihm bekannten hohen Niveau. Trotzdem zeigt er hier aber nicht sein ganzes künstlerisches Potential.

"Found Objekt" von Bill Fingerman (Autor), Pat McEown (Zeichner), Matt Hollingsworth (Farben), Clem Robins (Letterer), Axel Alonso (Redakteur)

Eine Frau, die sich gerne bei ihrer Arbeitskollegin über ihren Freund und Männer im Allgemeinen ausläßt, findet eine Porträtaufnahme eines Mannes. Diese nimmt sie mit nach Hause und heftet sie an ihren Kühlschrank. An den folgenden Tagen findet sie weitere Bilder. Diesmal zeigen sie abgeschnittene Gliedmaße. Am Ende stellen wir fest, daß die Frau eine Wette gewonnen hat.

Es ging dabei um die Neugierde der Menschen. Kurz und böse, so sollte eine gute Kurzgeschichte sein. Die Zeichnungen scheinen aus einem dieser Batman Cartoons zu stammen, sind aber irgendwie zum Inhalt passend.

"Food Chain" von Brian Azzarello (Autor), Eduardo Risso (Zeichner), Grant Goleash (Farben), Digital Chameleon (Seperation), Clem Robbins (Letterer), Axel Alonso (Redakteur)

Eine Überwachung eines Gangster findet statt. Einer der Bullen bekommt mit, wie ein verdeckter Ermittler vom Gangsterboss fertig gemacht wird. Dann stößt ein zweiter Cop dazu, der verhindern will, daß der Ermittler sein Leben verliert. Der andere gibt zu bedenken, was für Vorteile doch jemand hätte, der mit der Frau des Ermittlers eine Affäre hat. Dann wechseln die Argumente und am Ende kommt heraus, warum der eine soviel über den Ermittler, dessen Frau und seinen Partner weiß.

Die Grundidee finde ich richtig gut. Leider finde ich das Ende ein wenig zu harmlos. Brian Azzarello macht sich gerade als moderner Thrillerautor bei Vertigo einen Namen und baut seine Stellung mit jeder neuen Geschichte aus. Er kann gute Dialoge schreiben und hat so manche nette Idee. Bei der Umsetzung zu einem originellen Ganzen ist er aber noch ein Stück von Leuten wie Garth Ennis und James Robinson entfernt.

Flinch #3, erschienen im August 1999 bei Vertigo (DC)

"Night Terrors" von John Rozum (Autor), Kelley Jones (Zeichner), Jason Wright (Farben), John Costanza (Letterer), Digital Chameleon (Seperation), John Hilty (Editor)

Der neue Junge bekommt von den Alteingesessen so einiges erzählt. Zum einen verschwinden derzeit viele Kinder. Und die Kinder wissen auch warum. Geister holen die Kinder. Wenn es Mitternacht schlägt und das Kind nicht schläft, wird es von den bösen Geistern geholt. Der Junge hat in dieser Nacht ein Problem. Er ist gerade erst mit seinen Eltern per Flugzeug angekommen. Er hat während des Fluges geschlafen und hat sich noch nicht an die Zeitverschiebung gewöhnt. So liegt er nun im Bett und erwartet die Geister. Visionen von diesen schweben durch sein Zimmer. Irgendwann ist der Schreck vorbei und er schaut auf die alte Uhr. Es ist geschafft: die Geisterstunde ist vorbei. Leider nicht. Denn die Uhr geht falsch. Armer Junge.

Ne richtig schöne Halloweenstory. Mit Geistern, dem Schrecken in der Nacht und einem verdient bösen Ende. Erzählt von dem bis dato als "X-File-Comic" Schreiber bekannten John Rozum und dem für seine unheimlichen Bilder stets gefragten Kelley Jones.

"A Walk in the Park" von Scott Cunningham (Autor), Marcelo Frusin (Zeichner), Patricia Mulvilhill (Farben), Digital Chameleon (Seperation), Jack Morelli (Letterer), Axel Alonso (Editor)

Eine pflegebedürftige ältere Dame macht mit ihrer Haushälterin einen Spaziergang durch den Park. Eine der beiden hat schreckliche Angst vor der anderen. Die andere ist von Haß und Gemeinheiten erfüllt und getrieben. Sie heckt Pläne aus, wie sie immer mehr Schrecken und Panik unter den im Park Anwesenden stiften kann. Irgendwann dann, als diese Person zu weit gegangen ist und Cops mit auf sie gerichteten Pistolen dastehen, findet ein Tausch der Geister statt. Die Pläne der Bösen sind so furchtbar, daß sich ihr Opfer gerne mit ihr opfert.

Auf den ersten Blick ist die Sache ganz klar. Dann verschiebt sich die Perspektive und nichts ist mehr so wie es war. Die Erlösung kommt zu spät, aber bevor noch Schlimmeres passieren kann.

"Satanic" von Garth Ennis (Autor (Träumer)), Kieron Dwyer (Zeichner), Maximillian Murth (Farben), John Heebink (Letterer), Axel Alonso (Editor)

Warum die Titanic in Wirklichkeit untergegangen ist, davon weiß Garth Ennis zu berichten. Die Titanic legt ab und die feinen Herrschaften sitzen bei Tisch und dann.........dann geht das Massaker los. Die Herrschaften werden wild und huldigen mit unverblümter Brutalität dieser Wildheit. Es wird getötet, gefoltert und dem Teufel so manches Zeichen gesetzt. Dann geht das Schiff unter und alle freuen sich, denn sie haben nichts anderes verdient. Der Teufel taucht auf und gibt ihnen recht. Die Überlebenden beschließen, daß alles nur wegen einem Eisberg passiert ist. Eins ist uns erspart geblieben: Celine Dion.

Garth Ennis und sein seltsamer Blickwinkel auf so manche Dinge bescheren uns eine Titanic- Geschichte in schnellen, brutalen Bildern. Aber irgendwie verdammt lustig.

Flinch #4, erschienen im September 1999 bei Vertigo (DC)

"A gift of friendship" von Kent Williams (Zeichner & Autor), Sherilyn van Valkenburgh (Farben), Shelly Roeberg (Editor)

In eisiger Kälte erfährt ein Mann, daß sein bester Freund von der intimen Beziehung, die er mit dessen Ehefrau führte, wohl doch gewußt hat. Auch erfährt er unfreiwillig, daß die Ehefrau für diese Affäre schon mit ihren Leben bezahlt hat.

Ken Williams zählt zu den großen Künstlern unter den amerikanischen Comiczeichnern, deren Bilder schon oft die Qualität von Gemälden und hochwertigen Illustrationen erreichen. Nun beweist er, daß er auch ein guter Erzähler kurzer und sehr böser Geschichten ist.

"Fair Trade" von Ty Templeton, Lee Loughridge (Farben), John Hilty (Editor)

Ein Mann bittet um den Dienst eines Dämons, da er gerne das Herz einer ganz bestimmten Frau für sich gewinnen will. Es taucht auch ein Dämon auf, der ihm ein Angebot macht. Plötzlich kommen aber immer mehr Dämonen daher, die ihn mit noch besseren Angeboten locken wollen. Anscheinend herrscht nun auch in der Hölle das Gesetz des freien Marktes.

Lustige Dämonenbeschwörungsvariante. Gezeichnet im Stil eines Michael Allred.

"Playing Dead" von Bruce Jones (Autor), Paul Gulacy (Zeichner), Clem Robbins (Letterer), Axel Alonso (Editor)

Nur ein Soldat überlebt den Angriff der Pawnee. Die Indianer haben ihn für tot gehalten. Zum Fort kann er nicht zurück, da er dort wegen Feigheit vors Kriegsgericht kommen würde. So streift er durch die Wildnis und landet bei einer Holzhütte. Auch dort liegt ein Mann tot am Boden. Auch er wurde wohl ein Opfer der Pawnee. Im Haus entdeckt er eine Frau. Diese scheint etwas verstört zu sein und sie hält ihn für ihren Mann. Da sie ihm gefällt, läßt er sich auf diesen Rollentausch ein. Er lebt so bei ihr, als ob er immer ihr Mann gewesen ist. Dann fällt ihm auf, daß die Pawneekrieger, die immer mal auftauchen, um ihn einen Bogen machen. Halten sie ihn für einen Geist? Zu spät erkennt er, daß nicht er es ist, vor dem sich die Indianer fürchten.

Nette Gruselstory, die mal einen anderen Abschnitt der Geschichte nutzt.

Flinch #5, erschienen im Oktober 1999 bei Vertigo (DC)

"Betrothed" von John R. Lansdale (Autor), Rick Burchett (Zeichner), Daniel Vozzo (Farben), Digital Chamelon (Seperation), Todd Klein (Letterer), Shelly Roeberg (Editor)

Endlich kann er seine Geliebte zu sich hohlen.Wie die anderen war sie ein Opfer des Greenville Ripper. Die anderen sind Opfer der Zeit geworden, doch sie ist frisch. Er holt sie aus dem Sarg und schleift sie zu seinem Wagen. Dann wird er angefahren. Es ist der Greenville Ripper höchstpersönlich, der den Unfall verursacht hat und er wundert sich, was für Verrückte es doch gibt. Nette und böse Kurzgeschichte. Die Romane von John R. Lansdale kann ich auch jedem echten Horrorfan wärmsten empfehlen.

"Peeping Bob" von Collin Raff (Autor), James Romberger (Zeichner), Pamela Rambo (Farben), Digital Chameleon (Seperation), Clem Robins (Letterer), Alex Alonso (Editor)

Bob ist Hausmeister und er beobachtet gerne seine Nachbarn durch ein Loch in der Wand beim Liebesspiel. Da diese sich jeden Tag zur selben Zeit treffen und die lustvollen Schreie durch die dünnen Wände zu ihm in den Raum dringen, weiß er auch immer, wann es los geht. Doch diesmal erlebt Bob eine Überraschung. Der Mann erwürgt beim Würgespiel die Frau, bis sie leblos zu Boden geht. Von nun an geht die Phantasie mit Bob durch und er verliert sich in dieser Traumwelt.

Diese Geschichte hätte das Potential zu mehr gehabt und die Zeichnungen von James Romberger erinnern mich stark an die von Guy Davis.

"Fumes" von Mark Wheatley (Autor), Marc Hempel (Zeichner), José Villarrubia (Farben), Digital Chameleon (Seperation), John Hilty (Editor)

Eine Gruppe von Umweltaktivisten beschwert sich beim Vorstand eines großen Industriegiganten über das unverantwortliche Handeln dieser Firma, die unaufhörlich die Umwelt zerstört und vergiftet. Auch der Einwand, daß diese Firma Umweltorganisationen finanziell unterstützt, kommt bei den Aktivisten nicht an. Doch an diesem Tag verändert sich die Wahrnehmung eines der Vorstandsmitglieder drastisch. Er hatte zwar schon immer Probleme mit Kopfschmerzen, doch sind diese am nächsten Tag verschwunden, doch dafür machen ihn die Gerüche und Dämpfe total zu schaffen. Immer drastischer werden seine Versuche, diese Geruchsquellen zu entfernen. Am Ende fängt er an, sich selber zu verstümmeln.

Eigentlich sollte man ja gar nicht mehr darüber nachdenken, welche der Duftstoffe, die unsere Sinne auffangen, noch echt sind und welche vom Menschen erschaffen und zurückgelassen werden. Da könnte einem schon wirklich anders werden. Ansonsten freut man sich ja immer, wenn Marc Hempel etwas gezeichnet hat. Dies tut er ja nach wie vor viel zu selten.

Die deutsche Ausgabe ist im Verlag Thomas Tilsener erschienen.