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Marvel Extra 14, ab X-Men #19

X-Men #5 & Marvel Extra #2, erschienen im Juni bei Marvel Deutschland (Panini)

Autor: Alan Davis mit Terry Kavanagh, Zeichner: Adam Kubert, Alan Davis, Jeff Johnson, Jimmy Cheung, Andrew Robinson, Rick Leonardi

Die X-Men sind auf dem Mond der Heimatwelt der Skrulls gestrandet. Auf diesem Mond trainieren die Skrulls Agenten darin, sich wie die Superhelden der Erde zu verhalten, um diese unbemerkt zu ersetzen. Diese Umwandlung vom Skrull zum Superhelden hat aber auch für die Agenten einen Preis. Was passiert nämlich, wenn ein Held auf Erden gestorben ist? Der Agent wird natürlich auch nutzlos. Und so befinden sich einige der so nutzlos gewordenen Agenten im Untergrund. Die X-Men haben da ganz andere Probleme. Zum einen ist ihnen klar, daß sie in der Vergangenheit unterwegs sind. Und sie wissen, daß Galaktus der Weltenverschlinger auftauchen wird, um seinen Hunger mit Hilfe dieses Planeten zu stillen. Gambit versucht hingegen nur das Leben von Marrow zu retten und sucht nach medizinischer Hilfe. Wolverine sucht die verlorengegangene Kitty Pryde, die auf die nutzlos gewordenen Agenten trifft. Und eigentlich wissen die Skrulls auch schon, daß die X-Men auf ihrem Mond sind und so ist nun jeder Doppelgänger-Superheld der Erde hinter unseren Helden her.

Nach der zweiten Geschichte der Ausgabe #5 sollte man dann das Marvel Extra #2 in die Hand nehmen, um die Chronologie zu wahren. Für drei Geschichten muß man, um zu wissen was so wirklich alles mit unseren Helden passiert, noch mal knapp 13 DM bezahlen. Damit wird aus einer noch relativ billigen Sache (fast 10 DM für vier X-Men-Geschichten pro regulärer X-Men-Ausgabe) eine relativ teure. Gut, bei dem derzeitigen Dollarkurs könnte selbst das noch billig sein. Doch wir bekamen vor kurzen noch für viel weniger Geld viel mehr Superheldengeschichten. Aber die gute Papierqualität und die nette Aufmachung muß man ja auch irgendwie bezahlen. Da sollte man auch mal an den guten Panini-Verlag denken, der uns Superheldenfans vor der immer größer werdenden Allmacht der Mangas rettet. Irgendwie bin ich jetzt aber etwas vom eigentlichen Ziel abgekommen. Ach ja. Weiter also mit dem Inhalt von Marvel Extra #2.

Wieder auf Erden trennen sich die X-Men. Colossus, Kitty und Nightcrawler werden ein paar Tage auf Muir Island Pause machen, während die anderen weiter nach Salem fliegen. Im SHILD-Heli-Carrier versuchen ambitionierte Wissenschaftler unter Befehl eines gewissen Major Remington Sole gerade, ein altes SHILD-Projekt mit Namen "Deathlok" wiederzubeleben. Und mit Hilfe der Technik des gerade gefangenen und zerlegten Machine Man könnte dieser Deathlok noch gefährlicher werden als sein Vorgänger. Nick Fury ist über diese Entwicklung erschreckt, ist aber derzeit auch dagegen machtlos. Sole schickt außerdem ein SHILD-Team In Richtung Muir Island los, um ein Signal, das große Ähnlichkeiten mit dem eines bekannten Techno-Virus hat. Dort entdecken gerade drei Mutanten, daß irgendetwas mit ihren Freund Douglock nicht in Ordnung sein kann. Kann es sein, daß Douglock die Kontrolle über die Nano-Technik der Phalanx verloren hat? Um dieses Geheimnis zu lüften, müssen sie den Spuren ihres Freundes folgen und diese führen direkt zum SHILD-Heli-Carrier. Am Ende können die Helden mit Unterstützung von Nick Fury nur einen kleinen Teilsieg erringen. Die Kontrolle über den Heli-Carrier fiel am Ende in die Hände eines wohlbekannten Captain America Gegners.

Dieses Abenteuer ist auch gleichzeitig die Geburtsstunde der kurzlebigen Marvel-Tech-Abteilung. Eigentlich hat dieses Abenteuer aber auf die X-Men wenig Einfluß und könnte daher auch ausgelassen werden. Es bietet aber kurzweilige Action, die mal gut und mal richtig grauenhaft gezeichnet worden ist. Und nun weiter mit dem Geschehnissen in X-Men #5.

Hier haben sich nur zwei Dinge geändert. Marrow scheint durch ihre neue Kontrolle über ihren Knochenwuchs an Aggression zu verlieren, gleichzeitig dreht Professor Xavier aber voll auf und zwingt die X-Men zu vielen anstrengenden Trainingseinheiten. Irgendwann haben einige X-Men aber von der Schinderei die Nase voll und es kommt zum Streit zwischen den Schülern und dem Lehrer. Können Jean und Scott, die sich ins Privatleben zurückgezogen haben, noch helfen? Ach ja, im Nebenplot wird ein kleines Mädchen namens Nina auf etwas sehr Böses aufmerksam.

Die Storys sind zwar allesamt ganz okay, doch wirken all die Probleme, die sich die X-Men gegenseitig machen, doch etwas arg konstruiert. Was einfach daran liegt, daß der Autor wohl die Vorgabe bekommen hat, zu diesem Zeitpunkt dies und jenes mit den X-Men anzustellen, dann konnte nämlich die zu diesem Zeitpunkt passende Miniserie (Astonishing X-Men) starten und zwei neue Serien (Bishop, Gambit) lassen sich dann auch ganz einfach verkaufen. Zeichnerisch bieten diese zwei Hefte alle Höhen und Tiefen des Superheldencomics. Richtig toll sind Adam Kubert und Jimmy Cheung, gutes Mittelmaß bieten Alan Davis und Rick Leonardi und richtig schlecht sind Jeff Johnson und Andrew Robinson, die so überhaupt nicht zu den ansonsten hervorragenden Zeichnern der X-Men passen. Dies wird so manchen Bildergucker erschrecken.

X-Men #6, erschienen im Juli 2001bei Marvel Deutschland (Panini)

Autor: Alan Davis, Terry Kavanagh, Zeichner: Adam Kubert, Ron Jensen, Tom Raney, Alan Davis

Die X-Men haben sich aufgelöst und so gehen die Mitglieder dieser Heldengruppe ihre eigenen Wege. Marrow ist weiterhin mit Peter Rasputin zusammen und sie läßt sich von ihm in die Welt der Kunst einführen. In einem Museum, in dem auch ein von Peter gezeichnetes Portrait seiner verstorbenen Schwester Illyana aushängt, werden die beiden plötzlich in eine andere Welt gezogen. Sowohl für Marrow, die sich mit ihrer Kindheit konfrontiert sieht, als auch für Peter, der sich mit seinem Bruder Mikhail auseinandersetzen muß, wird dies kein vergnüglicher Ausflug.

Währenddessen sind Kurt, Kitty und Rouge dabei, sich im Nachtleben von Manhatten auszutoben. Doch Kurt merkt, daß ihm nicht nach Feiern zumute ist und so läßt er die beiden Frauen alleine. Kitty und Rouge werden aber daran gehindert, weiter zu feiern. Es ist niemand anderes als die Formwandlerin Mystique, die Rouge um Hilfe bittet. Mystique wird seit geraumer Zeit von seltsamen Ninjas verfolgt. Nightcrawler trifft zufällig auf eine alte Bekannte. Es ist Lorna Dane, die immer noch nicht über den scheinbaren Tod von Alex Summers (Havok, der Bruder von Scott Summers und ehemaliger Anführer der Gruppe X-Factor) hinweggekommen ist. Sie glaubt zu fest daran, daß Alex noch lebt (womit sie ja auch nicht ganz unrecht hat). Auch sie fühlt sich von jemanden Unbekannten verfolgt. Im Apartment von Mystique macht Kitty eine seltsame Entdeckung.

Langsam nehmen die Mitspieler des nächsten Mutantengroßereignisses ihre Plätze ein. Und natürlich versuchen die Autoren ihre Leser mit Hinweisen und falschen Fährten zu verwirren. Warum aber mal wieder auf längst für tot erklärte Charaktere, wie der des Mikhail Rasputin, zurückgegriffen wird und das auch noch in einer zwar teils beachtlich gut gezeichneten, dafür aber auch sehr plump erzählten Geschichte, das weiß ich nicht. Da finde ich die zweite Hälfte mit schon fast altertümlich erscheinender Superheldenkost aus der Feder von Alan Davis viel besser. Und so langsam bin ich auf den Crossover "Apocalypse: Die Zwölf" gespannt wie ein Flitzebogen (auch wenn ich schon so in etwa weiß, welcher Held diesem zum Opfer fallen wird). Und folgender Spruch erinnert einen ja schon fast an das Epos "Der Herr der Ringe":

"Nun da dies ward gefunden, die Zukunft ist gebunden.
Zwölf sich versammeln, wenn einer erwacht.
Ein einziger Funke das Feuer entfacht.
Was bisher blieb verborgen, wird nun bald enthüllt.
Was vorbestimmt wurde, sich endlich erfüllt.
Nah ist die Zeit, wo die Furcht sich macht breit.
Seine Macht wird frei fließen, sich über alles ergießen.
Und dann die Welt erbebt, so der dreizehnte sich erhebt.
Ein Held wird fallen zum großen Leide,
Aus zweien wird einer, doch betrogen sind beide.
Und jene mit "x", die fragen warum.
Doch auf der Schwelle zum Tod kehrt niemand um."

Marvel Extra #4: Die Erstaunlichen X-Men, erschienen im Juli 2001 bei Marvel Deutschland

Autor: Howard Mackie, Zeichner: Brandon Peterson, Brett Booth

Jean Gray erhält einen psychischen Hilferuf des Mädchens Nina, das auch über sehr große Psi-Talente verfügt. Daraufhin sammelt Jean, die mit ihrem Ehemann Scott und mit Logan zur Zeit als einzige noch übrige X-Men zusammen sind, Cable und X-Man um sich (die beide eigentlich Nate Summers heißen, was an dieser Stelle zu erklären doch etwas zuviel des Guten wäre). Der Hilferuf von Nina führt sie zur teilweise zerstörten ehemaligen Hulk-Buster-Basis, die zuletzt als Gefängnis für den wahnsinnigen Mutantenjäger Bastion diente. Dessen Überreste können sich sogar noch mit den Ankömmlingen unterhalten. Was aber hat es mit Nina und den nun entdeckten anderen Kindern, die sich selbst als Manites bezeichnen, auf sich? Wer ist für die Zerstörung der Basis verantwortlich? Und welcher X-Men wird am Ende sterben?

Etwas arg hektisch und ohne sich auch nur die geringste Zeit für Details oder ruhige Momente zu nehmen, wird in dieser Ausgabe zwar zeichnerisch schon einiges geboten, doch lassen diese guten Zeichnungen, die allesamt von ehemaligen Image-Zeichnern gezeichnet wurden, und die Unruhe in der Erzählung, viele Erinnerungen an viele schön bunte, aber eigentlich uninteressante Image-Comics aufkommen. Wird Marvel nach dem Erfolg der "Marvel-Knights-Titel nur noch schön bunte Hefte präsentieren? Hoffen wir es nicht, denn eigentlich arbeiten außer den hervorragenden Zeichnern auch derzeit eine Menge guter Autoren für diesen Verlag.

X-Men #7, erschienen im Juli 2001 bei Marvel Deutschland

Autoren und Zeichner: Alan Davis, Adam Kubert, Roger Cruz, Tom Raney, Rob Liefeld

Die Saga "Apocalypse: Die Zwölf" beginnt in dieser Ausgabe erst richtig. Die X-Men werden von Professor Xavier wieder zusammengerufen. Xavier glaubt, daß einer der X-Men nicht der ist, der er behauptet zu sein. Wieder einmal macht er sich auf die Suche nach dem Verräter. Dabei nimmt er auf das Seelenleben seiner Schützlinge keine Rücksicht. Was Xavier entdeckt, das führt zu weiteren spannenden Ereignissen.

Natürlich spielt auch der Tod von Wolverine eine große Rolle und Autor Alan Davis schafft es sogar, den merkwürdig erscheinenden Ereignissen der letzten Zeit plötzlich einen Sinn zu geben. Durch die zusätzliche Lektüre von "Wolverine #48" erfahren wir dann noch mehr über den mysteriösen Tod von Wolverine und mehr über den Diener von Apocalypse mit Namen Tod. Auch wird klar, daß Apocalypse nicht ganz ohne Hilfe den X-Men das Leben schwer macht. Er hat recht außergewöhnliche Helfer gefunden. Der einzige Kritikpunkt an diesen Geschichten ist der, daß der Leser mal wieder hilflos zusehen muß, wie sich langjährige Freunde und Verbündete plötzlich als Gegner gegenüberstehen. Wirklich gespannt bin ich darauf, welche Rolle dem Bruder von Colossus in dieser Geschichte zufällt. Denn auch er ist einer der "Zwölf". Auch kommt am Ende dieser Ausgabe das eingeschobene "Cable" -Abenteuer etwas plötzlich daher und bleibt auch im redaktionellen Teil total unkommentiert. Gerade kämpfte Cable noch an der Seite der X-Men, dann ist er plötzlich in der Gewalt seines ärgsten Feindes.

X-Men #8 & Wolverine #49, erschienen im August 2001 bei Marvel Deutschland

Autoren und Zeichner: Alan Davis, Erik Larsen, Roger Cruz, Tom Raney, Fabian Nicieza, Joe Pruett, Bernhard Chang, Mike Miller

Nun sind den X-Men einige Dinge bekannt, die sie für ihren Kampf gegen den wiedererwachten Apocalypse wissen sollten. Sie wissen von der geheimnisvollen Prophezeiung, die von den Zwölf berichtet. Diese Zwölf sind für Apocalypse sehr wichtig. Es handelt sich dabei um Cable (der sich mittlerweile schon in der Gewalt von Apocalypse befindet), Polaris, Prof. Xavier, Magneto (der von Xavier dazu überredet wird, sich im Kampf gegen Apocalypse mit den X-Men zu verbünden), Cyclops, Phoenix, Storm, Iceman (dieser wird am Anfang dieser Ausgabe von Deathbird besiegt, die sich auch auf die Seite von Apocalypse geschlagen hat), Bishop, der Lebende Monolith und Colossus Bruder Mikahil. Diesem wird gerade von Moira MacTaggert gesagt, daß er wieder vollkommen gesund sei. Doch dann taucht Tod auf (dieser ist, wie nun jeder weiß, niemand anderes als Wolverine), um Mikahil zu seinem Meister zu bringen. Mikahil wird von Tod durch ein Portal geschleudert, ihm selbst gelingt aber keine schnelle Flucht. Nun teilen sich die X-Men in zwei Teams auf. Die einen reisen nach Ägypten, um sich direkt mit Apocalypse und dessen Verbündeten anzulegen, zu denen auch die Skrulls, eine Rasse außerirdischer Formwandler, gehören. Ein Skrull mit Namen Fiz hat sich aber auf die Seite der X-Men geschlagen. Die anderen jagen Wolverine hinterher, um diesen zurück auf ihre Seite zu holen.

Das Großereignis "Apocalypse: Die Zwölf" findet in diesen Ausgaben ein von Kampfeslärm übertöntes Finale. Am Ende steht den X-Men eine schwere Zeit bevor. Warum aber die Redakteure von Marvel Deutschland sich entschlossen haben, die zwar dann angenehm ruhige, aber total überflüssige Cable-Ausgabe in der X-Men-Ausgabe aufzunehmen, bleibt mir ein Rätsel. Vielleicht war da aber auch nur eine Lücke zu füllen. Die Zeichnungen von Roger Cruz finde ich wie immer sehr gut, störend bleibt aber, daß dieser nur Kampfszenen in der X-Men-Ausgabe zeichnen darf. In der Wolverine-Ausgabe darf er dann sein ganzes Können zeigen. Ich glaube auch, daß diese X-Men-Ausgabe mal wieder ein schönes Beispiel dafür ist, wie unvollkommen das Superhelden-Genre ist. Egal wie langsam ein Autor seine Geschichte aufbaut, wie viele Hinweise er erst ganz im Verborgenen preisgibt, immer ist er am Ende einer Geschichte dazu verdammt, diese in einer groß angelegten, meist mit vielen logischen Fehlern gespickten Materialschlacht zu beenden. Geht es wirklich nicht anders? Kann man mit Psychopathen, die gerne Gott spielen wollen, nicht mal einfach reden, das Ganze ausdiskutieren? Ich wäre an Stelle der X-Men schon längst selbst zum Psychopathen geworden oder hätte mir auf einer fernen Welt, in einer fernen Galaxis, fern von all den Ereignissen auf der Erde, ein schönes Häuschen gebaut, dort würde ich dann mit meinen CDs, Comics, Videos, Büchern und meinen liebsten Mitmenschen ein schönes Leben leben und dümmliche bunte Comics lesen, die davon handeln, daß am Ende die Bösen von den Guten die Hucke vollgehauen bekommen.

X-Men #9, erschienen im August 2001 bei Marvel Deutschland

Autoren: Alan Davis, Joe Pruett, Zeichner: Adam Kubert, Graham Nolan, Bernhard Chang, Brett Booth

Zusammen mit Jean Gray landen wir ersteinmal zurück in den Tagen, in denen Prof. Xavier seine X-Men gerade gegründet hat. Doch genau wie Jean Gray müssen wir feststellen, daß sich irgendwelche Dinge ziemlich verändert haben. Auch Cable, der einen Angriff auf das Reich des Living Monolith plant, findet sich plötzlich mit Kameraden vereint, die entweder seine Feinde waren oder die er einst geliebt hatte, die aber nun schon seit langem tot sind. Danach springt die Geschichte hundert Jahre in die Zukunft. Wir stellen fest, daß die X-Men, nachdem Xavier zusammen mit den Skrullkindern ins All aufgebrochen waren, zu einer festen, den Frieden sichernden Institution im Weltraum geworden sind. Doch auch hier scheint der Schein zu trügen und alles nur ein böser Plan eines finsteren Despoten zu sein. Am Ende besiegen die X-Men dann noch die von den Reitern der Apocalypse angeführte Armee der Shi'ar.

Daß die Saga "Apocalypse: Die Zwölf" noch ein Nachspiel haben wird, dies war klar. Daß man dazu aber auf so merkwürdige Geschichten zurückgreifen mußte, finde ich sehr seltsam. Gut, man wollte klarstellen, daß Cyclops tot ist und daß Apocalypse besiegt ist, so daß mit diesen Geschichten der bald zurückkehrende X-Autor Chris Claremont nichts mehr zu tun hat (seltsam aber, daß bereits eine Serie mit dem Titel "The Search for Cyclops" hergestellt worden ist). Einst waren diese alternativen Vergangenheits- und Zukunftsgeschichten mal ganz nett zu lesen, mittlerweile, nach unzähligen solcher Geschichten, fangen diese an mich nur noch zu langweilen.

X-Men #10, erschienen im September 2001 bei Marvel Deutschland

Autoren: Alan Davis, Joe Pruett, Terry Karvanagh, Zeichner: Tom Raney, Brett Booth

Prof. Charles Xavier verläßt die X-Men. Er will die jungen Skull-Mutanten in ihre neue Heimat begleiten. Er übernimmt eine neue Verantwortung. Zurück bleiben die X-Men. Sie wissen, daß irgendwo neue Aufgaben auf sie warten. Beast und Iceman haben sich auch schon einer solchen angenommen. Sie sind nach Genosha aufgebrochen, weil sich unter der dortigen Mutantenbevölkerung der Legacy Virus am schnellsten ausbreiten kann. Sie hoffen dort auf einen Weg zu stoßen, wie sie den Virus endgültig bekämpfen können. Auch Magneto, der Herrscher dieser Nation, hat noch einiges zu bewältigen, da auf seiner Insel immer noch ein Krieg zwischen Menschen und Mutanten tobt. Die restlichen X-Men nutzen die Zeit der Ruhe zu etwas sportlicher Betätigung und gemütlichen Zusammensein. Als dann aber die mysteriöse Gestalt des High Evolutionary auftaucht, der nur gekommen ist, um mitzuteilen, daß er die Wirkung des Mutantengens, das einen Mutanten von einen Mensch unterscheidet, aufheben wird, ist die Verwunderung und Angst sehr groß. Als der High Evolutionary mit Hilfe einer von mehreren Satelliten ausgehenden Strahlung dann seine Ankündigung wahr macht, verlieren alle Mutanten ihre Kräfte. Können die X-Men nun endlich als ganz normale Menschen einen Neuanfang wagen? Wird ein Chaos auf der Erde ausbrechen? Und was ist, wenn jemand die zum Zweck des Friedens gemachte Tat des High Evolutionary einfach zu seinem Vorteil mißbraucht und so noch viel größerer Schaden entsteht?

Die Antworten auf all diese Fragen bietet diese Ausgabe, die auch die letzten X-Men-Abenteuer aus der Feder von Alan Davis beinhaltet. Ab der nächsten Ausgabe übernimmt Chris Claremont, der X-Men-Autor schlechthin, wieder das Ruder und auch für dessen Abenteuer wird auf nur einer Seite dieser Ausgabe schon einmal die Weichen gestellt. Ansonsten bietet diese Geschichte mal eine kurze Chance, die X-Men als normale Menschen zu betrachten und daran fand ich wirklich großen Gefallen, so daß ich mir wünschte, daß man der gesamten Geschichte auch etwas mehr Platz hätte geben können. Interessante Möglichkeiten hätte es da noch für viele weitere Geschichten innerhalb der Geschichte gegeben. Daß das Finale am Ende mal wieder etwas zu glücklich für die Helden ausgeht, ist ja mittlerweile nichts Neues mehr. Auch zu dumm wenn der Bösewicht dieser Geschichte, der eigentlich für seine Intelligenz und guten Planungen bekannt ist, einen wirklich allzu dummen Fehler macht. Ab der nächsten Ausgabe gibt es dann die große X-Revolution zu feiern und über diese werde ich euch dann auch irgendwann im Rahmen der US-Ausgaben-Besprechung ganz genau informieren.

Marvel Extra #5, erschienen im September 2001 bei Panini

Autor: Fabian Nicieza, Zeichner: Roger Cruz, Michael Ryan & Jorge Santamaria

Es ist etwas faul im Staate Genosha. Unter der Herrschaft von Magneto wird aus dem einstigen Unruheherd immer mehr ein Land, in das sich die Mutanten in Friede zurückziehen können. Doch der erste Anschein trügt. Immer noch herrscht Bürgerkrieg und dies nun an einem Ort, an dem früher nie gekämpft wurde. Magneto hat alle Hände voll damit zu tun, daß seine Kämpfer den Widerstand auf den Krölik-Hügeln brechen. Doch dies ist nicht einfach, da der Widerstand scheinbar Hilfe sowohl von außen als auch von alten Verbündeten Magnetos bekommt. Magnetos Sohn Pietro, besser bekannt unter den Namen Quicksilver, versucht nach wie vor, das Machtstreben seines Vaters in kontrollierte Bahnen zu lenken. Er sieht sich als das Gewissen seines Vaters. Doch als Pietro erfährt, welches Geheimnis im ebenfalls schwerumkämpften Carrion Cove verborgen liegt, weiß er, daß sein Vater niemals an diesen Ort gelangen darf. Vielleicht könnte es sich daher als sehr hilfreich erweisen, daß seine Schwester Wanda im Auftrag der U.N. gerade jetzt in Genosha nach dem Rechten sieht.

Fabian Nicieza führt in dieser Geschichte viele Fäden zusammen, die er und andere Autoren um Magneto, seinen Acolyten und um Genosha gesponnen haben. Da er eigentlich auch einer der wirklich guten Autoren ist, der klassische Superheldengeschichten mit sehr viel Dramatik und Spannung füllen kann, liest man diese Geschichte, die sich geschickt mit sehr vielen Personen auseinandersetzt, sehr zügig. Bei den Zeichnungen ist man ersteinmal sehr verwirrt, da Roger Cruz plötzlich seinen Stil geändert hat und plötzlich statt mit klarer Eleganz fast schon Cartoonhaftes zu Papier bringt, das uns ans Zeichner wie Steve Skroce erinnert. Leider kann er den vierten Teil der Geschichte dann noch nicht einmal selber zeichnen und so verliert sich alles in einem zeichnerisch ziemlich dahingeschluderten Finale.