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Prinz Eisenherz

Jeremiah/Die Nacht der Adler/Band 1/erschienen 1988 bei Carlsen

von Hermann

Amerika nach dem großen Inferno. Die Menschen leben zurückgezogen in kleineren Ansiedlungen und versuchen sich so gut es geht, gegen fremde Einflüsse zu schützen. Nach dem Zerfall jeglicher Art von Regierung und Industrie lebt man wie in der Zeit vor zweihundert Jahren. Es gilt das Gesetz des Stärkeren. Jeremiah kommt eines Tages nicht rechtzeitig mit den anderen Arbeitern in die Ansiedlung Bents Hatch zurück. Er hat versucht, ein herrenloses Maultier einzufangen. Als er dies schafft, ist es schon dunkel geworden, außerdem trifft er auf den Besitzer des Maultiers, der sich einen Spaß daraus gemacht hat, Jeremiah bei seinen Versuchen, das Maultier zu fangen, zu beobachten. Dann beobachten sie, wie eine Kutsche in Begleitung mehrerer Bewaffneter in Richtung Bents Hatch fährt. Jeremiah ahnt, dass diese Leute nichts Gutes im Sinn haben und er will sofort nach Hause, doch sein neuer Begleiter hindert ihn daran, indem er ihn bewusstlos schlägt. Als Jeremiah wieder zu sich kommt und nach Bents Hatch eilt, findet er die Ansiedlung total ausgeplündert und zerstört vor. Alle Bewohner scheinen verschleppt worden zu sein. In den Trümmern findet er aber eine Feder, die noch vor kurzem den Helm des Maultierbesitzers geschmückt hat. Jeremiah folgt seinen Spuren, da er ihn zur Rede stellen will. Doch der Maultierreiter namens Kurdy Malloy steckt derweil schon in großen Schwierigkeiten, da er in die Hände zweier Schergen des mächtigen Fat Eye Birmingham gefallen ist. Diese wollen ihn zum Reden bringen, werden dann aber von Jeremiah gestört. Bald erfährt Jeremiah, dass Fat Eye Birmingham die Bewohner von Bents Hatch an die Native Americans verkaufen will. In der Ortschaft Langton, in der Birmingham sein Hauptquartier aufgeschlagen hat, schafft es Kurdy, die Bewohner gegen Birmingham aufzubringen. Es kommt zum offenen Schlagabtausch.

Die Story ist eigentlich nicht wirklich sehr originell. Dafür ist es aber die Rahmenbedingung, in die Hermann seine Geschichte packt. In einem Nordamerika ohne Recht und Ordnung ist es ihm möglich, "moderne" Western zu erzählen, ohne sich von einer bestimmten Epoche abhängig machen zu müssen. Seine Bilder zeichnet er gekonnt und die Actionhandlungen werden fast in bester Hollywoodmanier zu Papier gebracht. Am meisten bin ich aber von der genialen Farbgebung angetan, die jede Seite zu etwas wirklich Besonderen werden lässt. Hermann ist halt einer der ganz großen Zeichner des europäischen Comics.